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Sport: Erst Absturz, dann Spitze

Bob-Pilot Lange im Weltcup hinten, bei der EM vorn

Berlin - Mit Nervenstärke und fahrerischer Extraklasse hat sich Bob-Doppel-Olympiasieger André Lange seinen siebten Europameisterschafts-Titel geholt und mit dem bisherigen Rekordchampion Christoph Langen gleichgezogen. Lange verwies mit Anschieber Martin Putze auf der Natureisbahn in St. Moritz nach zwei perfekten Fahrten in 2:12,10 Minuten die Schweizer Beat Hefti/Thomas Lamparter mit einem Vorsprung von 0,13 Sekunden auf Platz zwei. Dritte wurden Thomas Florschütz/Marc Kühne (Riesa/+0,29). Den Tagessieg bei dem gleichzeitig als Weltcup gewerteten Rennen schnappten Lange aber die Kanadier Pierre Lueders/David Bisset mit dem hauchdünnen Vorsprung von 0,02 Sekunden weg. Karl Angerer/Gregor Bermbach (Königssee) gingen als EM-Fünfte dagegen leer aus. Auf der ältesten Bobbahn der Welt rehabilitierte sich Lange mit seiner insgesamt 17. EM-Medaille für den elften Platz beim Weltcup am Donnerstag. „Der Weltcup war die Hölle. Danach hätte ich den Titel nun wirklich nicht mehr erwartet“, sagte der 35-Jährige.

Rennrodler Jan Eichhorn hat in Oberhof den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere eingefahren. Der 27-Jährige profitierte auf seiner Heimbahn vom einsetzenden Regen und fuhr im zweiten Lauf von Rang 15 noch ganz nach vorne. Seinen ersten Weltcuperfolg verpasste Weltmeister Felix Loch, der sich nach starkem ersten Lauf am Ende doch lediglich mit dem zweiten Platz begnügen musste. Der zweimalige Weltmeister David Möller komplettierte als Dritter den ersten deutschen Dreifacherfolg dieses Winters. „Ich habe wirklich sehr, sehr viel Glück gehabt“, sagte Eichhorn. Nach fehlerhafter Fahrt im ersten Durchgang profitierte der Weltmeisterschafts-Dritte von 2007 im entscheidenden Lauf vom immer schlechter werdenden Eis.

Titelverteidigerin Jenny Wolf ärgerte sich über Platz zwei, Anni Friesinger jubelte nach ihrem zweiten Platz über 1000 Meter: Die deutschen Weltklasseläuferinnen stehen vor dem Schlusstag der Sprint-WM der Eisschnellläufer in Moskau vor dem Sprung auf das Siegertreppchen. „Ich bin in der zweiten Kurve zu wenig Risiko gegangen“, sagte die Berlinerin Wolf. Sie haderte mit ihren 500 Metern, obwohl sie in 38,00 Sekunden mit Bahnrekord gewann, den Vorsprung auf Rivalin Beixing Wang (38,10) aber nicht wie erhofft größer gestalten konnte. Über 1000 Meter machte die Chinesin als Dritte in 1:16,53 Minuten den Rückstand mehr als wett und führt nach zwei Strecken nun vor Wolf. Die verbesserte ihre Saison-Bestzeit zwar auf 1:17,58 Minuten, konnte aber mit Rang zehn auf der Strecke die Gesamtführung nicht verteidigen. Viel besser als erwartet lief es bei Anni Friesinger: Über 1000 Meter musste sie sich nur der Niederländerin Margot Boer geschlagen geben, die in 1:16,29 Minuten Bahnrekord lief. In 1:16,48 Minuten machte Friesinger Boden gut und darf nun als Sechste des Gesamtklassements plötzlich doch nach einem Podest-Platz schielen.

Maria Riesch hat ihren fünften Saisonsieg im alpinen Ski-Weltcup verpasst. Beim Kombinationsrennen im österreichischen Zauchensee schied die Partenkirchenerin am Samstag im abschließenden Slalom aus, nachdem sie eingefädelt war. Nach der Abfahrt hatte die 24 Jahre alte Spitzenreiterin des Gesamtweltcups noch auf Rang drei gelegen. Den Sieg sicherte sich die Amerikanerin Lindsey Vonn vor der Österreicherin Kathrin Zettel und Anja Pärson aus Schweden. dpa

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