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Sport: Erst gewackelt, dann gewonnen

EM-Titel im Turnen für Spanien und Frankreich

Debrecen Rafael Martinez hat am Samstag bei den Turn-Europameisterschaften in Debrecen in letzter Sekunde noch den Mehrkampftitel gewonnen. Mit einer bravourösen Reck-Übung (9,650) und insgesamt 55,350 Punkten verdrängte der Spanier am letzten Gerät noch den führenden Rumänen Razvan Selariu (55,237) vom Spitzenplatz. Bronze ging an den Weißrussen Denis Sawenkow (54,948).

Eugen Spiridonow aus Bous steigerte sich gegenüber der Qualifikation an vier Geräten und kam mit 53,311 Zählern auf einen hervorragenden neunten Platz, der von den Trainern zuvor kaum erwartet worden war. „Eugen hat angedeutet, dass er bald zu einem stabilisierenden Faktor der Auswahlriege werden kann“, lobte Cheftrainer Andreas Hirsch. „Ich bin sehr zufrieden, es hat alles geklappt“, freute sich Spiridonow, der in Russland geboren wurde und erst 2002 die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt. Auch der Hallenser Christian Berczes hielt lange gut mit, verpatzte dann aber seine Bodenübung (7,737) und musste am Ende mit Rang zwölf vorlieb nehmen.

Martinez hatte zunächst seinen Sprung nicht in den Stand gebracht und war schier aussichtslos zurückgefallen. Doch dann steigerte er sich von Gerät zu Gerät und setzte am Reck das Glanzlicht der Veranstaltung. Zuvor hatte Außenseiterin Marine Debauve den ersten EM-Titel im Turnen für Frankreich gewonnen. Sie spielte ihre Stärken am Stufenbarren und Schwebebalken aus (je 9,487) und verwies mit 37,098 Punkten die beiden Russinnen Anna Pawlowa (37,074) und Julia Loschetschko (36,749) auf die Medaillenränge. Heike Gunne aus Wetzlar kam nach zwei schweren Patzern nur auf Rang 22 (33,687). Die britische Favoritin Elizabeth Tweddle hatte ihre Titelchance schon beim Einturnen am Stufenbarren eingebüßt. Die Britin stürzte auf den Nacken und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach erster Diagnose der Ärzte ist kein Wirbel gebrochen, ihr fehlt aber jede Erinnerung an den Sturz. Andere Favoritinnen hatten nach unfreiwilligen Abgängen keine Chance mehr auf den Sieg. Die Italienerin Francesca Benolli stürzte ebenso wie die Vorkampf-Beste Emilie Lepennec aus Frankreich und die Rumänin Florica Leonida vom Schwebebalken. dpa

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