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Sport: Erst schön, dann schlecht

Jens Lehmann verliert beim VfB die gute Laune

Stuttgart - Da feierten sie ihn, die Fans. Beim Warmmachen in der betagten Arena von Stuttgart kam Jens Lehmann kaum aus dem Winken heraus. Er genoss es sichtlich vor seinem ersten Auftritt im Neckarstadion – als Torwart des VfB. Die Stimmung in Schwaben sei unglaublich, hatte Lehmann kürzlich der „Stuttgarter Zeitung“ gesagt: „Diese Euphorie ist für mich Neuland. Vielleicht assoziieren die Fans das gute Gefühl vom Sommer 2006 mit mir.“ Das WM-Sommermärchen mit dem Nationalteam – da stand Lehmann übrigens beim einzigen Spiel der Nationalmannschaft in Stuttgart nicht im Tor. Bei der Partie um Platz drei feierte Oliver Kahn seinen Abschied als Nationaltorwart. Damals wurde ein Sieg gegen Portugal bejubelt, am Sonnabend in Stuttgart, bei Lehmanns Einstand, gab es nach 90 Spielminuten nichts zu feiern: 0:2 unterlagen die Schwaben Bayer Leverkusen, die Heimpremiere von Lehmann war alles andere als märchenhaft.

Nach den zwei Gegentoren gegen Leverkusen war die Laune bei dem 38 Jahre alten Lehmann dann auch eher gedämpft. Zumal er beim 0:1 durch Bayer-Stürmer Helmes unglücklich ausgesehen hatte. Wie hatte es denn mit seinem Befinden an diesem Nachmittag ausgesehen? „Vorher gut und nachher schlecht“, kommentierte Lehmann eher lapidar. Er habe sich halt verschätzt beim ersten Tor. „Wenn der Ball so aufgesprungen wäre, wie ich gedacht habe, hätte ich ihn gehalten, glaube ich.“

Doch Vorwürfe gab es für Lehmann trotz des Kullertores von Helmes von seinem Trainer Armin Veh nicht. „Der Ball muss vorher dreimal geklärt werden, dann kommt es gar nicht soweit“, sagte Veh. „Jens hat die gewohnte Ruhe ausgestrahlt. An ihm lag es definitiv am allerwenigsten.“

Beim 3:1-Sieg des VfB in Mönchengladbach zum Bundesligaauftakt war Lehmann noch gefeiert worden in Stuttgart. Und der vom FC Arsenal nach Deutschland zurückgekommene Torwart ist auch erfahren genug, um einen kleinen Rückschlag wie den gegen Leverkusen schnell zu verarbeiten. Das werde noch was mit Stuttgart und ihm, glaubt der Torwart. „Ich fühle mich hier sehr wohl, was auch daran liegt, dass es mir vom Verein und von den Mitspielern leicht gemacht worden ist.“ Gut sei doch auch, dass Stuttgart nun seine volle Konzentration gelte. Der Nationalmannschaft trauere er im Übrigen nicht mehr hinterher, das 2:0 im Freundschaftsspiel gegen Belgien am Mittwoch habe er im Fernsehen verfolgt. Es könne aber sein, dass er die Nationalmannschaft dann vermissen werde, wenn ein großes Turnier anstehe.Tsp

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