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Mit Halten und Würgen. Der Hannoveraner Piotr Przybecki stoppt den Berliner Alexander Petersson auf rustikale Art. Am Ende siegten aber trotzdem die Füchse. Foto: contrast

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Sport: Erst verkrampft, dann gelöst

Die Füchse Berlin gewinnen ihr erstes Saisonspiel bei Hannover-Burgdorf mit Mühe 31:28

Elf Ränge trennten zum Ende der letzten Bundesliga-Saison die Füchse und den TSV Hannover-Burgdorf. „So viel hat das aber im ersten Spiel einer neuen Saison nicht mehr zu bedeuten, da kann es schnell auch mal eine Überraschung geben“, warnte der Berliner Trainer Dagur Sigurdsson davor, aus der Favoritenrolle seines Teams gleich einen Selbstläufer für den Neustart abzuleiten. Die Handballer aus Berlin, die sich ab Anfang Oktober erstmals auch in der Champions League präsentieren werden, waren sehr gut beraten, die Niedersachsen als schwierigen Gegner einzustufen. Mehr noch, Hannover erwies sich als ebenbürtiger Gegner. Dass dieses Spiel vor 2033 Zuschauern in Hannover 31:28 (14:15) für die Berliner ausgehen würde, war dann auch kein Produkt einer überzeugenden Vorstellung.

Den Füchsen gelangen zwar mehrfach Führungen mit einem Treffer, aber ihre Probleme konnten sie nicht ablegen. Die Abwehr ließ sich immer wieder zu leicht überlisten. Hätte nicht wenigstens Sven-Sören Christophersen in der ersten Halbzeit mit sechs von insgesamt acht Treffern immer im richtigen Augenblick getroffen, die Rückstände (7:9/19. Minute und 13:15/29.) wären größer gewesen. Der Füchse-Gegner traf sogar durch Aivis Jurdzs in doppelter Unterzahl. Da halfen auch die Einwechslungen des neuen Füchse-Stars Iker Romero nach einer Viertelstunde, von Jewgeni Pewnow und Petr Stochl für Silvio Heinevetter im Tor wenig, der Favorit kam nicht zu einer klaren Linie gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber. Der hatte sehr schnell erkannt, dass ihm tatsächlich eine Überraschung gelingen könnte. Gegen Füchse, die nach einer sehr guten Vorbereitung mit Siegen gegen prominente Teams (Montpellier, Veszprem) von ihrer Bestform plötzlich ein ganzes Stück entfernt waren.

Die Füchse suchten ihr Heil im Kampfgeist und hofften auch, dass ihnen letztlich ihre Physis zum erwarteten Erfolg verhelfen könnte. In der 41. Minute gelang Bartlomiej Jaszka mit 23:19 das fünfte Tor hintereinander für die Berliner, nachdem zuvor zweimal Junioren-Weltmeister Johannes Sellin, Ivan Nincevic und Christophersen getroffen hatte. Dieses Vier-Tore-Polster sollte den Aktionen der Füchse eigentlich Sicherheit geben. Auch die innerhalb einer Minute (44.) gehaltenen zwei Siebenmeter durch Heinevetter, der auch noch einen Nachwurf aus freier Position nicht ins Tor ließ. Diese Aktionen zeigten Wirkung bei Hannover.

Mit einer sicheren Führung im Rücken löste sich die Verkrampfung mehr und mehr. Romero, der Star für die besonderen Momente bei den Füchsen, sorgte zusätzlich für Torgefahr und war auch in der Abwehr oft der Clevere. So war der Sprung zum 29:23 acht Minuten vor dem Ende nur folgerichtig. Es war ihr Glück, denn Hannover gab nie auf und kam sogar noch einmal bis auf 28:30 heran. Hannover hatte nie aufgesteckt gegen letztlich nur einen Tick stärkere Füchse Berlin.

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