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Baut die Mannschaft um: Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque (li., mit Sergio Ramos).

© Reuters

Erste Testspiele nach WM-Desaster: Revolutionen in Spanien und Brasilien

Kleine und größere Veränderungen: Nach den verheerenden WM-Pleiten bauen vor allem Spanien und Brasilien ihre Mannschaften vor den ersten Testspielen um - und verzichten auf große Namen...

Spanien: Die spanischen Medien wollten ihre Begeisterung gar nicht erst verbergen. „Vicente del Bosque startet eine Revolution“, schrieb die Sportzeitung „Marca“ über die Liste der Nominierten für das Länderspiel am Donnerstag gegen Frankreich. Nationaltrainer del Bosque verzichtet etwa auf die erfahrenen Gerard Pique, Juan Mata oder Fernando Torres. Xavi, Xabi Alonso und David Villa sind ohnehin nicht mehr dabei, sie sind nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM aus dem Nationalteam zurückgetreten. Spaniens Neue heißen Isco, Mikel San José oder Paco Alcacer. Auch Raul Garcia und Kiko Casilla sollen debütieren. Alles keine bekannten Namen, del Bosque scheint fest entschlossen, einen Umbruch mit jungen Spielern vornehmen zu wollen. Die Gegner in der EM-Qualifikation erlauben Experimente, Spanien trifft auf Mazedonien, die Slowakei, Weißrussland und Luxemburg.

Italien: Wie Spanien scheiterte auch der ehemalige Weltmeister Italien bei der WM schon in der Vorrunde. Trainer Cesare Prandelli trat daraufhin zurück, für ihn übernahm Antonio Conte, der zuvor bei Juventus Turin beschäftigt war. Contes erste Amtshandlung war, den 35 Jahre alten Mittelfeldstrategen Andrea Pirlo zu überzeugen, seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft zu überdenken. Conte hatte Erfolg, Pirlo will nun doch bis zur EM weitermachen. Gegen die Niederlande am Donnerstag wird Pirlo wegen einer Verletzung aber noch fehlen.

Niederlande: Bereits vor der WM stand fest, dass Louis van Gaal aufhört und Guus Hiddink neuer Trainer wird. Hiddink übernimmt von van Gaal ein intaktes Team mit vielen jungen Spielern. Der EM-Titel ist ein mögliches Ziel. Hiddink verzichtet auf große Neuerungen, auch die Routiniers Robin van Persie, Wesley Sneijder, Nigel de Jong  und Dirk Kuijt sind gegen Italien dabei.

Brasilien: Mit Spannung erwarteten die Fans in Brasilien das Aufgebot für die Länderspiele gegen Kolumbien und Ecuador. Der neue Trainer Carlos Dunga enttäuschte sie nicht und verzichtete auf mehr als die Hälfte der Spieler, die bei der WM so kläglich an Deutschland gescheitert waren. Auch Bayerns Dante und Barcelonas Dani Alves sind nicht berücksichtigt worden. Brasiliens Nahziel ist die Copa America 2015, wichtiger ist aber der Aufbau einer neuen Mannschaft mit Blick auf die WM 2018.

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