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Sport: Erster nach 14 Monaten

Oscar Pereiro gewinnt die Tour de France 2006

Malibu/Berlin - Floyd Landis hat den von ihm initiierten Justizmarathon teuer bezahlt. 14 Monate nach seinem Sieg bei der Tour de France und knapp 16 Wochen nach seiner Anhörung vor dem US-amerikanischen Schiedsgericht (AAA) in Malibu ist der 31-jährige US- Radprofi wegen Testosteron-Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Seine Anwaltskosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Der Weltverband UCI erklärte, nicht auf eine Entscheidung des Internationalen Schiedsgericht Cas warten zu wollen, das Landis noch anrufen könnte. Es kürte den Spanier Oscar Pereiro zum Toursieger 2006. Andreas Klöden rückt damit in den Annalen auf Rang zwei vor.

Der neue Toursieger Pereiro sagte: „So zu gewinnen, wünscht sich keiner. Aber ich bin zufrieden, dass nach anderthalb Jahren endlich eine Entscheidung gefallen ist.“ Der Spanier musste Anfang des Jahres selbst Dopingvorwürfe entkräften. Durch die Aberkennung des Tour-Sieges ist Landis der erste Sportler in der 105-jährigen Geschichte der Tour, der nachträglich den Titel verliert. Der Beginn der Sperre wurde rückwirkend auf den 30. Januar 2007 festgelegt, wie das dreiköpfige Gericht am Donnerstag mitteilte.

Landis, der zurzeit Autogrammkarten verkauft und sich auf Touristentouren verdingt hatte, um seine Anwaltskosten zu decken, sah den Schiedsspruch mit anderen Augen. „Ich bin unschuldig, und wir haben das bewiesen“, ließ er über die ihn vertretende Kanzlei mitteilen. Ob Landis den Gang zum Internationalen Gerichtshof anstrebt, ließ er zunächst offen, sagte aber: „Ich habe keinen Grund für die Annahme, dass das Cas noch ehrlich ist.“ Bei der Anhörung vor der AAA im Mai hatte die Landis-Verteidigung darauf verwiesen, dass die nachträgliche Untersuchung der Dopingproben im französischen Labor Chatenay-Malabry fehlerhaft gewesen sei. Das Gericht betonte, dass diese Mängel nicht ausreichten, um den positiven Test für ungültig zu erklären. Zudem hatte eine präzisere Untersuchung eindeutig einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln ergeben. dpa

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