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Paralympics - Speerwerfen - Andrea Hegen

© dpa

Erstes Gold durch Reiterin Näpel: Medaillenregen für deutsches Paralympics-Team

Dressurreiterin Britta Näpel hat das deutsche Team bei den Paralympics in die Goldspur geführt. Die Weltmeisterin holte am Montag das erste Gold für Deutschland, sechs silberne und zwei bronzene Medaillen folgten am zweiten Wettkampftag.

Bei den Reiter-Wettkämpfen, die wie schon bei Olympia in Hongkong stattfinden, siegte sie auf Cherubin in der Individualprüfung der Startklasse Grad II. „Ich bin sprachlos. Es ist wirklich ein Traum wahr geworden“, sagte die spastisch gelähmte Athletin. „Ich habe mich gestern schrecklich gefühlt, weil Cherubin nicht das tun wollte, was ich wollte. Es lag vermutlich an der Hitze hier.“

Für unermüdlichen Einsatz für den Leistungssport der Gehandicapten steht die 55 Jahre alte Marianne Buggenhagen bei ihren fünften Paralympics. Die querschnittsgelähmte Berlinerin, die 1994 vor Franziska van Almsick und Steffi Graf zu Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ gewählt wurde, holte trotz gerade erst überstandener Schulteroperation mit einer Weite von 8,54 Metern Bronze im Kugelstoßen. „Es sind definitiv meine letzten Spiele“, sagte die Topathletin, die mit ihren acht Goldmedaillen bei Paralympics Maßstäbe gesetzt hat. Sich selbst sieht sie nicht als Star im Behindertensport, ein Vorbild möchte die Krankenschwester aber gern sein. „Ich habe als Behinderte viel erreicht, vielleicht wäre mir das als Nichtbehinderte nicht gelungen“, sagte sie. Kugelstoßkollegin Martina Willing von der SG Stahl Brandenburg stieß mit 8,61 Metern Weltrekord in ihrer Startklasse und gewann Silber. Siegerin der querschnittsgelähmten Frauen wurde die Tschechin Eva Kacanu, die schwerer behindert ist als Willing.

Buggenhagen holt bei ihren fünften Paralympics noch einmal Bronze

Trotz neuer Weltrekordweite von 39,23 m reichte es auch für Andrea Hegen aus Leverkusen nur zur Silbermedaille im Speerwerfen. „Damit habe ich eine Wette gegen meine Trainerin Steffi Nerius gewonnen“, berichtet Hegen stolz. Die Bahnradfahrerin Natalie Simanowski (Leverkusen) im 500 m Zeitfahren und der Sportschütze Norbert Gau holten ebenfalls Silber. Der Münchner wurde überraschend in der Disziplin Luftgewehr Stehend Zweiter, ebenso wie Wolfgang Sacher (Penzberg) im Verfolgungsrennen der Startklasse LC 1.

Ihren Kampf um Gold gegen die Chinesin Wang Lijing verlor die sehbehinderte Judoka Ramona Brussig deutlich mit 0:15. „Ich bin nicht richtig in den Kampf reingekommen und war nicht ganz frei im Kopf. Doch die Medaille ist der Lohn für die harte Arbeit in den letzten Jahren“, sagte die 31-Jährige. Chef de Mission Karl Quade zeigte sich begeistert von den bisherigen Erfolgen seiner Athleten: „Unsere Medaillenausbeute ist ein Riesenerfolg, so einen guten Auftakt haben wir uns gewünscht.“ (dpa)

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