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Sport: Erstes Spiel, erster Sieg

Gladbach gewinnt mit dem neuen Trainer Hans Meyer 1:0 gegen den KSC

Am Anfang stellte Hans Meyer die Fotografen erst einmal ins Abseits. Anstatt bei seinem zweiten Debüt als Trainer von Borussia Mönchengladbach nach 1999 brav auf seiner Bank sitzen zu bleiben und das übliche Blitzlicht-Prozedere über sich ergehen zu lassen, durchbrach Meyer die Phalanx vor ihm, trottete an die Seitenauslinie – und die Fotografen, die das Spielfeld nicht betreten dürfen, mussten den neuen alten Borussen-Trainer notgedrungen von hinten oder von der Seite knipsen. Die gewünschten Frontal-Aufnahmen von Meyer bekamen sie am Ende doch noch. Für den Hauptdarsteller im Borussia-Park verlief der Nachmittag ebenfalls nach Plan: Gegen den Karlsruher SC gab es ein 1:0 (0:0). Damit rückt das Primärziel von Meyer („Wir müssen möglichst schnell von den Abstiegsrängen wegkommen“) ein gutes Stück näher.

Parallel zur Punktesammlerei am Tabellenende will Hans Meyer seinen Kader genau inspizieren – und dann ausdünnen. Die aktuell 28 Profis sind ihm eindeutig zu viel. Wirklich unentbehrlich machte sich gegen den KSC niemand – zumindest in der ersten Hälfte nicht. Wie im gesamten bisherigen Saisonverlauf zeigten sich die Gladbacher ideenlos. Harmlose Fernschüsse von Michael Bradley, Patrick Paauwe und Karim Matmour waren erste Ergebnisse der Ratlosigkeit.

Am meisten staunten die 42 000 Zuschauer jedoch über KSC-Stürmer Sebastian Freis, der in der 19. und 50. Minute zwei exzellente Möglichkeiten ausließ. So konnten die Gladbacher, bei denen Rob Friend sechs Minuten vor der Pause die erste herausgespielte Torchance vergab, ihren vorsichtigen Stabilisierungsprozess nach dem Wechsel fortsetzen.

Eine Minute nach Freis’ zweitem Fehlschuss begann der Aufsteiger, plötzlich richtigen Fußball zu spielen: Ein weiter und sogar beabsichtigter Pass aus der Abwehr erreichte den Kopf von Angreifer Friend, dessen direkte Vorlage verwandelte Paauwe ebenso direkt zum 1:0. Begeistert redete Christian Ziege, auf eigenen Wunsch vor einer Woche vom Sportdirektor zum Meyer-Assistenten umgemodelt, auf seinen neuen Chef ein. Als wolle er ihm sagen: „Schau her, eigentlich können sie es ja.“

Großen Glanz strahlte das Borussen-Spiel zwar auch nach dem Führungstreffer nicht aus. Doch nachdem Alexander Iaschwili noch für den KSC einmal aufs Tornetz geköpft und der eingewechselte Soumalia Coulibaly für Gladbach das Lattenkreuz getroffen hatte, war immerhin der zweite Saisonsieg der Gastgeber und Meyers erfolgreicher Einstand unter Dach und Fach.

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