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Kyle Lafferty (Nr. 10) will mit Nordirland zur WM nach Russland.

© Reuters

Es geht um die letzten WM-Tickets: In den Play-offs sind alle gleich

K.-o.-Spiele sind eine schöne Sache. Leider gibt es sie im Europapokal viel später als früher. Aber jetzt ist es in der WM-Qualifikation so weit. Ein Kommentar.

Ein Spiel hier, ein Sport dort – dann kommt einer weiter. Der andere ist raus. Das ist einfach zu verstehen und vor allem ein seit langem bewährtes Rezept für Hochspannung. Davon lebte früher der Europapokal. Schon ein Erstrundenspiel konnte auf diese Art für Fans der beteiligten Vereine eine Begegnung für die Ewigkeit werden. Heute wird dank der aufgepumpten Teilnehmerfelder monatelang in Gruppen gekickt, bevor irgendwann endlich die guten alten K.-o.-Spiele beginnen. Aber für alle Freunde dieser Wettbewerbsform beginnen am Donnerstag schöne Tage. Es ist Play-off-Zeit, altmodisch auch Relegation genannt. Acht Teams balgen sich in Europa um vier WM-Plätze, dazu Honduras und Australien sowie Neuseeland und Peru.

Manche Beteiligte hätten sich sicher einen einfacheren, weniger nervenaufreibenden Weg zum Turnier nach Russland gewünscht. Italien etwa, der viermalige Weltmeister. Oder die Schweiz, der die Riesenbilanz von neun Siegen in zehn Spielen nicht für das direkte Ticket reichte. Alles egal, alles Fußball-Schnee von gestern.

180 oder 210 Minuten

Nun in den Play-offs sind alle gleich. Egal, ob viermaliger Weltmeister oder eine fußballerisch eher kleine Nummer wie Nordirland. Es werden 180 Minuten gespielt, vielleicht auch 210, eventuell gibt es am Ende zehn oder mehr Schüsse vom Elfmeterpunkt. Und fertig. Das kann bitter sein, wenn der Traum vom WM-Ticket beispielsweise am linken Pfosten endet. Es kann sogar höchst ungerecht sein. Wie 2009, als ein Handspiel von Frankreichs Thierry Henry alle Hoffnungen der wackeren Iren zerstörte.

Doch letztlich beinhalten die Spiele alles, was den Fußball ausmacht: Jubel und Enttäuschung, Emotion und Drama. Bis es so etwas auch wieder im Europacup gibt, dauert es leider noch eine Weile. Konkret gesagt bis Mitte Februar 2018.

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