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Sport: „Es ist so schön grün hier“ Ailton zweifelt an Schalke, Gelsenkirchen reagiert

Bislang freute sich Ailton auf seinen neuen Arbeitsplatz. Kommende Saison will der Fußball-Profi die Tore nicht mehr für Werder Bremen, sondern für den FC Schalke 04 schießen.

Bislang freute sich Ailton auf seinen neuen Arbeitsplatz. Kommende Saison will der Fußball-Profi die Tore nicht mehr für Werder Bremen, sondern für den FC Schalke 04 schießen. Nun hat der Brasilianer erschreckt festgestellt, dass das Stadion des neuen Arbeitgebers am falschen Ort liegt. Drumherum, glaubt Ailton, sei graues, tristes Ruhrgebiet. „Alles was ich bisher über Gelsenkirchen gehört habe, ist ein Desaster“, sagte der 30-Jährige. „Es soll nicht besonders schön sein, und für junge Leute soll es dort nicht viele Möglichkeiten geben, Spaß zu haben.“ Und weil dem Stürmer der Spaßfaktor so wichtig zu sein scheint, erwägt Ailton sogar, zwischen Bremen und Gelsenkirchen zu pendeln: „Vielleicht bleibe ich in Bremen wohnen und spiele in Schalke.“

In Gelsenkirchen jedenfalls wittern sie Rufschädigung. Oberbürgermeister Oliver Wittke zweifelt an den Fähigkeiten des Brasilianers: „Manche Fußballer sind am Ball besser als am Mikrofon.“ Dennoch sei Ailton herzlich eingeladen, sich von ihm die Stadt zeigen zu lassen. Auch die Schalker Fans haben sofort reagiert, einen offenen Brief an Ailton verfasst. Tenor: Du sorgst dich zu Unrecht, bei uns ist es wunderschön. Nur Schalkes Manager Assauer bleibt gelassen. „Wenn Ailton erst hier ist, wird er seine Meinung schon ändern.“

278 695 Einwohner zählt die Heimatstadt von Schalke. Die Bevölkerungsentwicklung ist rückläufig. Frau Sonnenberg von der „Tourist Information Gelsenkirchen“ ist dennoch davon überzeugt, dass sich „Ailton bei uns wohl fühlen wird, weil es so viel schönes Grün gibt“. Die Tourismusleute hätten es auch nicht leicht, weil Gelsenkirchen immer nur Schalke sei, und das stimme ja nun auch nicht.

Oder doch? Sonnenberg verweist auf den Schalker Fan-Klub-Verband. „Die wissen Bescheid“ – und sind nicht erfreut über Ailtons Äußerungen. „Wir sind erschüttert“, sagt deren Sprecher Didi Dahmen. „Denn hier ist ganz schön was los.“ Im „Kronski“ oder in der „Markthalle“: „Das sind die Lokale, wo sich unsere Spieler noch nie gelangweilt haben.“ Und dann erst das Programm im Umland. Dahmen zählt auf: Skihalle, Warner-Brothers Erlebnispark und so weiter. Alles in Bottrop, um die Ecke. Und natürlich: „Dann haben wir den Schalker Stammtisch, im August muss der Ailton da vorbeikommen.“

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