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Sport: Es läuft immer besser

Am Sonntag steht beim Rennen in London der erste Höhepunkt der Marathon-Saison auf dem Programm

London. Marathonveranstaltungen erleben mit Beginn der neuen Saison einen ungeahnten Boom. Es läuft immer besser: die Teilnehmerzahlen bei den großen Klassikern von London, Boston, Rotterdam, Paris und Hamburg lassen jedenfalls darauf schließen. Insgesamt weit über 100 000 Menschen werden bei den Rennen an den Start gehen. Der April ist der Marathon-Monat des Jahres. In Paris wurden vergangenes Wochenende über 30 000 Läufer gezählt, beim Höhepunkt in London werden es Sonntag noch mehr sein. In London hatten sich 80 000 Läufer umdie Teilnahme beworben, 10 000 mehr als im Vorjahr. Nur wer Glück hatte, bekam eine Startnummer zugelost.

Parallel zu dem Rennen in England findet am Sonntag der Rotterdam-Marathon mit 10 000 Startern statt. Doch diese Veranstaltung hat bei weitem nicht den Stellenwert des Marathons von London. Größere Rennen bringen nun einmal größere Einnahmen und finden, wenn sie gut besetzt sind, mehr Interesse bei Medien und Sponsoren. Auch in dieser Hinsicht ist London das Maß der Dinge. Das Budget des Rennens beträgt acht Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Hamburger Veranstalter, die ihren Marathon am 27. April mit 20 000 Teilnehmern starten, arbeiten mit einem Viertel dieser Summe. Allein 3,5 Millionen Euro hat der frühere Weltklasseläufer David Bedford in London zur Verfügung, um Spitzenathleten zu bezahlen. Kein Wunder, dass Haile Gebrselassie (Äthiopien) dort vor einem Jahr seinen bisher einzigen ernsthaften Marathon lief. Von 400 000 Euro Startgeld war die Rede. Eine Summe, die diesmal Paula Radcliffe als Antrittsprämie bekommen dürfte. Die Engländerin ist eine lokale Größe, hält zudem seit ihrem Sieg beim Chicago-Marathon im Oktober 2002 mit 2:17:18 Stunden den Weltrekord.

Bei den Männern ist das Starterfeld ebenso prominent besetzt, auch wenn Khalid Khannouchi (USA), der 2002 in London in der Weltrekordzeit von 2:05:38 Stunden gewonnen hatte, wegen einer Mandelentzündung fehlt. Doch Bedford hat vorgesorgt: Der schnellste kenianische Marathonläufer, Paul Tergat, und Olympiasieger Gezahegne Abera (Äthiopien) werden starten. Fällt Sonntag eine Weltbestzeit, wird eine Prämie von 235 000 Dollar fällig. Vergangenes Jahr wurde in London die Rekordsumme von einer Million Dollar an Prämien gezahlt, weil außergewöhnlich gute Zeiten gelaufen wurden. Gestört haben sich die Verantwortlichen daran aber nicht. „Das Rennen war jeden Cent wert“, sagt Organisator Bedford.

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