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Sport: „Es war nicht einfach“

Erik Zabel über den Wechsel von T-Mobile zu Milram

Herr Zabel, nach 13 Jahren wechseln Sie in ein neues Team. Was erwarten Sie für sich in Ihrer neuen Mannschaft Milram?

Das gibt mir mit Sicherheit neue Motivation, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Alessandro Petacchi.

Zwei Topsprinter im Team – geht das gut?

180 Renntage lassen genug Platz für uns beide. Wir müssen viele Rennen zusammen bestreiten, um den Zug, den Petacchi bei Fassa Bortolo zur Perfektion gebracht hat, im neuen Team aufzubauen. Bisher war es so, dass alle Sprinter auf Petacchis Hinterrad geschaut haben. Ich muss nicht mehr um sein Hinterrad kämpfen, sondern dafür sorgen, dass er sicher Richtung Ziellinie kommt. Ob er mich auch mal unterstützt, das wird eine interessante Frage für alle.

Am heutigen Sonntag fahren Sie beim WM-Rennen in Madrid. Könnte es da schon eine Koalition mit Petacchi geben?

Bei einer Weltmeisterschaft werden die Interessen der Profi-Mannschaften außer Acht gelassen. Petacchi ist es Italien und ich bin es Deutschland schuldig, dass wir für unser Land fahren.

Starten Sie beide bei der Tour de France?

Kann sein. Wir sind beide erfolgreich. Bei Mailand - San Remo haben wir eine perfekte Ausgangsposition. Alessandro war dieses Jahr der Sieger, ich war davor mehrfach erfolgreich. Wir kennen uns aus.

Fällt der Abschied von T-Mobile schwer?

Er war nicht einfach nach 13 Jahren. Hinzu kommt, dass Olaf Ludwig die Mannschaft übernimmt. Mit ihm verbindet mich so etwas wie Freundschaft. Aber bei T-Mobile gibt es enorme Veränderungen. Für mich besteht bei Milram die Möglichkeit einer neuen Perspektive.

Welche Rolle hat die Nichtberücksichtigung für die Tour beim Wechsel gespielt?

Es ist kein Geheimnis, dass T-Mobile ein klares Interesse an der Gesamtwertung bei der Tour de France und bei der Deutschland-Tour hat. Diese Vorgabe muss Olaf Ludwig umsetzen. Da war der Zeitpunkt für mich gekommen, zu gehen.

Wenn Sie für die Tour nominiert worden wären, würden Sie jetzt für Milram fahren?

(Zabel überlegt) Ich glaube schon, ja.

Die Fragen stellte Hartmut Scherzer.

Erik Zabel, 35, hat nach 13 Jahren das Team T-Mobile verlassen. Der Sprinter war nicht für die Tour de France nominiert worden. Er fährt nun im neuen Team Milram.

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