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Tschechien gegen Portugal

© dpa

Euro 2008: Deco und Ronaldo kicken Portugal zum Sieg

Portugals Offensivkünstler können nach ihrem zweiten Sieg als erste Mannschaft für das Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft planen. Nach dem 3:1 gegen die Tschechen führt die Mannschaft von Trainer Luiz Felipe Scolari die Tabelle der Gruppe A souverän an.

Die Superstars Deco und Cristiano Ronaldo haben für Portugals Zauber-Fußballer das Tor zum EM-Viertelfinale weit aufgestoßen. Mit ihren Toren in der 8. und 63. Minute ebneten die Offensiv-Asse am Mittwochabend im Spitzenspiel der Gruppe A in Genf den Weg zum 3:1 (1:1)-Erfolg über Tschechien. Joker Ricardo Quaresma (90.+1) machte alles klar. Während den Iberern (6 Punkte) nach der gelungenen Revanche für das Viertelfinal-Aus bei der EURO 1996 der Gruppensieg kaum noch zu nehmen ist, müssen die Tschechen (3) nun wieder um den Sprung unter die besten Acht bangen. Libor Sionkos Treffer (17.) war zu wenig, um die erste Länderspiel-Niederlage gegen die Portugiesen seit dem 14. Oktober 1984 zu verhindern.

"Jetzt wollen wir unbedingt Gruppensieger werden", sagte der bei den Portugiesen eingewechselte Stuttgarter Bundesliga-Profi Fernando Meira. "Wir haben gegen ein Super-Mannschaft gut gespielt und uns unsere sechs Punkte vollauf verdient." Tschechiens Abwehrchef Tomas erwartet, dass sein Team trotz des Rückschlags am Sonntag gegen die Türkei das angepeilte Viertelfinale erreichen wird: "Wir haben genug Kraft und wissen, dass wir es im letzten Spiel schaffen können."

Frühe Führung für die Portugiesen

Vor dem Aufeinandertreffen der beiden Sieger der Auftaktpartien hatte Tschechen-Coach Karel Brückner zwei Überraschungen parat: Die Bundesliga-Profis Jan Koller und David Jarolim fanden sich zum Anpfiff bei den Reservisten wieder. Während für den HSVer Jarolim diesmal Marek Matejovsky zum Zuge kam, verdrängte der EM-Toptorjäger von 2004, Milan Baros, den Nürnberger Koller, der beim 1:0 gegen die Schweiz blass geblieben war. Dagegen änderte Brückners Kollege Luiz Felipe Scolari nach dem glanzvollen 2:0 über die Türkei nichts.

Und dieses Vertrauen schien seine Sieger-Elf gleich rechtfertigen zu wollen. Denn schon die erste gelungene Kombination führte zur frühen Führung, wobei Torschütze Deco auch Glück hatte, dass Torhüter Petr Cech ihm den Ball beim Rettungsversuch unfreiwillig mit dem Fuß vorlegte. Die Tschechen zeigten sich vom zweitschnellsten Treffer dieser Euro aber wenig beeindruckt und suchten nun ihrerseits die Offensive. Dies wurde rasch belohnt, als der sträflich freistehende Sionko nach Jaroslav Plasils Ecke nur noch den Kopf hinhalten musste.

Erneute Offensiv-Bemühungen nach Wiederanpfiff

Damit war der anfängliche portugiesische Glanz vorerst verflogen. Das Niveau der Partie verflachte, weil die Tschechen nach ihrem Tor einen Gang zurückschalteten und sich wieder auf die von Brückner ausgegebene Taktik des aggressiven Zerstörens konzentrierten. Das schmeckte den iberischen Ballkünstlern überhaupt nicht: Allein Top- Star Ronaldo (25./42./45.+1) hatte vor der Pause noch gute Aktionen, scheiterte mit Distanzschüssen aber am aufmerksamen Cech.

Nach Wiederanpfiff verstärkten die Portugiesen ihre Offensiv-Bemühungen. Und sofort stellten sich gegen die vom ehemaligen HSV- Profi Ujfalusi in seinem 70. Länderspiel gute organisierte Abwehr gute Einschussmöglichkeiten ein. Nuno Gomes (52./55.) und Simao (58.) trafen jedoch ebenso wenig wie auf der Gegenseite Ujfalusi (62.), der für die bei Standardsituationen gefährlichen Tschechen nach einem Freistoß knapp vorbeiköpfte (62.).

Im Gegenzug war es dann Ronaldo vorbehalten, für die Vorentscheidung zu sorgen. Das Offensiv-Ass, bei dem diesmal Licht und Schatten wechselten, traf mit einem strammen Flachschuss. Als es drauf ankam, war der Jungstar zur Stelle. Und nachdem Sionko (87.) das mögliche 2:2 vergeben hatte, bereitete Ronaldo auch die Entscheidung durch Quaresma gekonnt vor.

Morten Ritter, Heinz Büse

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