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Eurocup: Alba trifft in Saloniki auf fanatische Fans

Am Sonnabend spielten die Basketballer von Alba Berlin gegen Bonn vor ausverkauftem Haus, auch am heutigen Dienstag erwartet sie bei Aris Saloniki eine große Kulisse – allerdings unter völlig anderen Vorzeichen.

"Gegen Bonn haben wir ein bisschen von unserem Publikum gelebt", sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi. "In Saloniki wird das genaue Gegenteil der Fall sein: Da haben wir alles gegen uns." Im vierten Spiel der Eurocup-Zwischenrunde tritt Alba in einer der hitzigsten Heimhallen Europas an. "Die Fans von Aris sind extrem fanatisch", sagt Baldi. "Und sie wissen genau, um was es geht." Die Berliner Spieler müssen sich auf bengalische Feuer, ohrenbetäubende Gesänge und Wurfgeschosse einstellen. Und darauf, beleidigt und angespuckt zu werden. In Berlin ist das Spiel aus sicherer Entfernung im Public Viewing zu sehen. (20 Uhr, Restaurant Alberts, Karl-Marx- Allee 35).

Vor zwei Wochen verloren die Berliner gegen die zuvor sieglosen Griechen mit 61:65; durch die Niederlage ist in der Gruppe I wieder alles offen. Alba wird wohl zwei Siege aus den verbliebenen drei Spielen benötigen, um das Viertelfinale zu erreichen. Auch Aris tut nach dem Fehlstart alles, um die nächste Runde zu erreichen. Gestern verpflichtete der Tabellensiebte der griechischen Liga den US-Amerikaner Matt Walsh aus Ljubljana – den drittbesten Werfer der Europaliga-Vorrunde. "Die wollen ganz nach vorne", sagt Baldi. "Walsh ist ein Spieler, den man sehr ernst nehmen muss." Ob Salonikis Coach David Blatt den 27 Jahre alten Distanzschützen heute schon aufs Feld schickt, ist allerdings unklar. Auf Seiten der Berliner geht Rashad Wright nicht ganz fit in die Partie. Wright bekam am Sonnabend gegen Bonn einen Schlag auf die Hand, bei Alba geht man aber davon aus, dass er spielen kann. Das Team reiste am Montag in aller Frühe nach Saloniki, die Rückreise verspricht noch anstrengender zu werden: Am Mittwoch droht in Griechenland ein Generalstreik. Zunächst müssen die Berliner aber versuchen, mit heiler Haut – und möglichst einem Sieg – aus der Alexandreum-Halle von Saloniki zu kommen.

Der Bonner Coach Michael Koch, der als Spieler sieben Jahre in Griechenland verbrachte, verabschiedete seinen Berliner Kollegen Luka Pavicevic am Sonnabend mit einem aufmunternden Schulterklopfen in Richtung Saloniki. Koch schob noch das griechische Universalschimpfwort "Malaka" hinterher, das so ziemlich alles bedeuten kann. Aber nur höchst selten etwas gutes.

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