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Will Cherry segelt durch die Mailänder Abwehr.

© imago/Mario Stiehl

Eurocup im Basketball: Alba Berlin besiegt Olimpia Mailand

Alba Berlin startet überzeugend in die Zwischenrunde des Eurocups: Gegen Olimpia Mailand siegen die Basketballer in eigener Halle souverän 83:67.

Jordan Taylor wippte schon lange vor Spielende gut gelaunt auf seinem Sitz hin und her, hinter ihm trommelte der gelbe Fanblock euphorisch und glücklich. Alba Berlins Aufbauspieler nickte dazu lächelnd im Takt und versuchte sogar mitzusingen. Der 26-Jährige konnte zwar wegen einer Verletzung gegen Olimpia Mailand nicht mitspielen – dafür bereiteten ihm seine Mitspieler einen vergnüglichen Abend. Die Berliner Basketballer bezwangen zum Auftakt der Eurocup-Zwischenrunde das italienische Spitzenteam Olimpia Mailand erstaunlich souverän mit 83:67 (41:40). In der Gruppe J muss Alba mindestens Zweiter von vier Teams werden, um das Achtelfinale zu erreichen. Das zweite Spiel gewann Aris Saloniki gegen Neptunas Klaipeda 84:58 (46:22).

Nur 6251 Zuschauer hatten den Weg durch den Winter in die Arena am Ostbahnhof gefunden. Zu ihnen gesellten sich zwei unfreiwillige Beobachter: Niels Giffey hat die Probleme mit seiner Fußsehne immer noch nicht überwunden, neben dem Berliner Flügelspieler nahm am Mittwochabend auch Taylor mit eingegipster linker Hand Platz. Der Alba-Spielmacher hat sich bei der Bundesliga-Niederlage in Ludwigsburg eine Kapsel- und Bänderverletzung im Daumen zugezogen und wird rund sechs Wochen fehlen.

Eine erhebliche Schwächung für die Berliner, die den Verlust aber gut kompensieren konnten. Die Gastgeber spielten im Angriff geduldig und präzise, trafen hervorragend und erarbeiteten sich früh einen Vorsprung von zehn Punkten. Ismet Akpinar vertrat Taylor selbstbewusst und souverän, der 20-Jährige erzielte elf Punkte. Bester Alba-Werfer war Dragan Milosavljevic mit 23 Zählern. „Ich wusste schon seit Beginn der Woche, dass Jordan ausfällt und konnte mich darauf vorbereiten, dass ich viel Verantwortung übernehmen muss“, sagte Akpinar. Der junge Aufbauspieler traf gleich seinen ersten, schwierigen Wurf und schien danach nicht mehr aus der Ruhe zu bringen zu sein. „Wenn so ein Ding reingeht, hilft das natürlich sehr“, sagte Akpinar.

Die Mailänder verfügen allerdings über einen Kader von Format, der für die Euroleague zusammengestellt wurde und für den das Abrutschen in den Eurocup einen ernsten Betriebsunfall darstellt. Angeführt von Ex-Alba-Profi Jamel McLean, der vom Berliner Publikum mit Jubel begrüßt wurde und der 18 Punkte erzielte, kamen die routinierten Italiener schnell wieder heran. Zur Halbzeit war das Spiel völlig offen, auch weil Alba an der Freiwurflinie schwächelte und insgesamt nur fünf von elf Versuchen verwandelte.

Doch auch nach dem Seitenwechsel blieben die Berliner das bissigere und geschlossenere Team, die Mailänder ließen für eine Mannschaft dieser Güte erstaunlich viele Chancen ungenutzt. Alba hingegen war voll konzentriert, besonders als es darauf ankam: Milosavljevic traf im Schlussviertel drei Dreipunktewürfe, in der Verteidigung blieben die Gastgeber wach und aggressiv. Das erwartete Aufbäumen der leicht desinteressiert wirkenden Italiener blieb aus, der gelbe Block durfte nach Herzenslust trommeln – und in der Schlussminute gönnte sich Jordan Taylor am Spielfeldrand ein kleines Tänzchen. Dann begab er sich mit seinem Team auf die Ehrenrunde und leistete sich sogar das kleine Wagnis, die Zuschauer mit seiner Gipshand abzuklatschen.

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