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Die Dortmunder können es selbst nicht fassen.

© AFP

Europa League: Das Scheitern von Borussia Dortmund ist symptomatisch

Die Art und Weise wie Borussia Dortmund aus der Europa League ausschied, ist erschreckend - passt aber zum Zustand des deutschen Fußballs. Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Da waren es nur noch zwei. In den Viertelfinals der europäischen Fußball-Wettbewerbe dürfen aus deutscher Sicht nur noch der FC Bayern und RB Leipzig antreten. Alle andere haben sich einigermaßen sang- und klanglos verabschiedet. Bei Hertha BSC etwa war es schon sehr früh vorbei - doch es schmerzte die Berliner nur bedingt, weil es mit der Bundesliga Wichtigeres gibt. Von Borussia Dortmund aber erhofften alle mehr. Diese europaerfahrene, international konkurrenzfähige Mannschaft, die so attraktiven Fußball spielt.

Das war einmal.

Nicht allein die Tatsache, dass die Dortmunder ausschieden, sondern vielmehr wie sie sich ihrem Schicksal gegen keinesfalls brillante Salzburger ergaben, erschreckte. Über weite Strecken brachte das Team nichts Verwertbares, Sehenswertes oder gar Kreatives zustande, ja nicht einmal der Wille war ersichtlich. "Wer so behäbig spielt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er keine Chancen hat", sagte selbst der aktuelle Trainer Peter Stöger.

Seit ein ehemaliger Trainer, ein gewisser Thomas Tuchel die Borussia im Streit verlassen hat, ist nichts mehr zu sehen von der alten Klasse, von konstant souveränen Auftritten, von mitreißenden Spielen. Nominell ist die Mannschaft ja stark, sie wirkt nur eben nicht wie eine. Da laufen große Einzelkönner über den Platz, die anscheinend kein großes Ganzes bilden können. Und doch fügt sich dieses Bild irgendwie ganz gut.

Die europäische Zwischenbilanz spiegelt, wie die Bundesliga aufgestellt ist. Ein Team spielt konkurrenzlos ganz weit enteilt, ein paar andere können manchmal mithalten, insgesamt jedoch ist das Niveau dürftig. Auch wenn einer am Ende in Europa durchkommt, auf lange Sicht wird es nicht reichen. Eines Fußball-Weltmeisterlandes würdig ist es schon mal gar nicht.

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