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Mijat Gacinovic erzielte für Frankfurt ein Traumtor.

© AFP

Update

Europa League: Frankfurt und Leverkusen gewinnen

Eintracht Frankfurt ist mit dem 2:1 bei Lazio Rom der sechste Sieg im sechsten Europa-League-Spiel gelungen. Auch Leverkusen ist auswärts erfolgreich.

Lazio Rom - Eintracht Frankfurt 1:2

Mit einer B-Elf ist Eintracht Frankfurt zu einem 2:1 (0:0)-Sieg bei Lazio Rom gestürmt und hat mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel den erhofften Europa-League-Rekord aufgestellt. Nach dem Führungstor der Italiener durch Joaquin Correa (56. Minute) drehten Mijat Gacinovic (65.) und Sebastien Haller (71.) die Partie am Donnerstagabend vor 20.000 Zuschauern innerhalb von sechs Minuten. Getrübt wurde der Sieg durch randalierende Eintracht-Fans, von denen fünf festgenommen wurden.

Der Bundesliga-Fünfte hatte sich bereits für die Runde der letzten 32 Mannschaften qualifiziert und hat nun als erster deutscher Klub alle sechs Gruppenpartien in der Europa League gewonnen. Bei der Auslosung am Montag (13 Uhr) in Nyon ist die Mannschaft von Trainer Adi Hütter im Topf der gesetzten Mannschaften.

9000 Frankfurter Fans waren im Stadion

Die Gäste waren viel aktiver und kontrollierten das Mittelfeld, ohne sich aber vor der Pause echte Torchancen herauszuspielen. Nach einer Flanke von Taleb Tawatha musste Lazio-Keeper Silvio Proto zum ersten Mal eingreifen (8.), auch bei Nicolai Müllers Versuch war der Belgier auf dem Posten (14.). Die Frankfurter Offensivkräfte Sebastien Haller und Gacinovic rackerten, von den harmlosen Gastgebern war wenig zu sehen. Erst in der 27. Minute wurde Eintracht-Keeper Frederick Rönnow, der für Kevin Trapp zwischen den Pfosten stand, bei einem Schuss von Luis Alberto zum ersten Mal geprüft.

Pech für die Eintracht: Abwehrspieler Makoto Hasebe verletzte sich nach einer halben Stunde bei einem Laufduell. Für den Japaner kam der Franzose Evan Ndicka (33.); Simon Falette übernahm die Rolle des Abwehrchefs. Erst jetzt wurden die Römer mit einigen gefährlichen Aktionen aktiver. Doch die lautesten Fans waren die rund 9000 mitgereisten Frankfurter Anhänger, die fast die Hälfte der Zuschauer im Stadio Olimpico stellten. Nach dem Traumtor von Gacinovic, der aus 25 Metern in den Winkel und dem 2:1 des Franzosen Haller, war der Jubel besonders groß.

Hütter ließ kräftig rotieren, um sein Team für das anspruchsvolle Liga-Programm mit Spielen gegen Bayer Leverkusen, Mainz und Bayern München zu schonen. Gleich sieben Profis rückten neu in die Startelf der Hessen. Doch auch die B-Elf schlug sich wacker, oft fehlte nach sehenswerten Kombinationen nur der letzte Pass.

Da die Römer bereits als Gruppen-Zweiter feststanden, konnte auch Trainer Simone Inzaghi seinen Stammspielern eine Verschnaufpause gönnen: Der Coach schickte gleich zehn Neue in die Startelf des Tabellen-Fünften der Serie A. Verteidiger Francesco Acerbi war der einzige Lazio-Starter, der auch beim 2:2 im Liga-Spiel gegen Sampdoria Genua begonnen hatte. Auch dem früheren Dortmunder Ciro Immobile gönnte Inzaghi eine Pause. So blieben die Römer in der Offensive lange harmlos - bis Correa nach einem Konter zuschlug.

AEK Larnaca - Bayer Leverkusen 1:5

Angeführt vom überragenden Dominik Kohr hat sich Bayer Leverkusen auch ohne acht in Deutschland vor dem Fernseher sitzende Stammspieler mit einem deutlichen Erfolg den Gruppensieg in der Europa League gesichert. Vor gerade einmal 1560 Zuschauern bei Zyperns Pokalsieger AEK Larnaka gewann der zuvor schon für die K.o.-Runde qualifizierte Bundesliga-Elfte zum Vorrunden-Abschluss klar mit 5:1 (2:1). Die Werkself sicherte sich alleine durch die Prämien für den Sieg und Platz eins mehr als eine zusätzliche Million Euro an Einnahmen.

„Kohr war der Mann des Spiels“, sagte Julian Baumgartlinger. Mittelfeldspieler Kohr, der wegen seiner rustikalen Spielweise „Hard-Kohr“ gerufen wird, überzeugte am Donnerstag. Nachdem er beim 0:1 durch David Catala (26.) noch eine unglückliche Figur abgegeben hatte, glich der 24-Jährige mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor seit 15 Monaten aus (28.) und holte zudem den Foulelfmeter heraus, den Lucas Alario zum 2:1 verwandelte (41).

Nach der Pause machte der der Sohn des früheren Kaiserslauterer Bundesliga-Torjägers Harald Kohr dann alles klar. Nach einer Ecke des eingewechselten Leon Bailey gelang ihm in der 68. Minute mit einem Kopfballtreffer die Vorentscheidung. Der Brasilianer Paulinho (78.) sorgte mit seinem Treffer dann für den Schlusspunkt. Für den 18 Millionen teuren und 18 Jahre jungen Paulinho war es das erste Tor im elften Pflichtspiel für Bayer. Für den Endstand sorgte Alario in der 87. Minute.

„Der Gruppensieg war das große Ziel. Das haben wir mit einer geschlossenen Leistung von vorne bis hinten geschafft. Deshalb haben wir uns heute Selbstvertrauen geholt“, sagte Baumgartlinger. In der Bundesliga geht es für Bayer am Sonntag nach Frankfurt zur Eintracht, dem anderen Europa-League-Gruppensieger. Das Sechzehntelfinale wird dann am Montag ausgelost.

Zum ersten Mal in dieser Saison versuchte sich die Bayer-Elf in einem 3-5-2-System. Zwar spielten die Gäste im fast leeren Stadion durchaus gefällig nach vorne, waren aber in der Abwehr anfällig. So war es kein Wunder, dass Larnaka durch Kapitän Catala in Führung ging - es war der fünfte Bayer-Rückstand im sechsten Gruppenspiel. Doch wenige Sekunden später sorgte Kohr nach einer tollen Kombination mit Isaac Kiese Thelin für den Ausgleich.

Im Parallelspiel der Gruppe A war der FC Zürich in Bulgarien bei Ludogorez Rasgrad in Führung gegangen - Bayer stand damit zunächst unter Siegzwang. Kurz vor der Pause hatte der Bundesliga-Elfte den Gruppensieg schon fast in der Tasche. Erneut war es der überragende Kohr, der vom Spanier Joan Guillem Truyols von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Alario sicher. Und weil die Bulgaren gegen Zürich den Ausgleich geschafft hatten, konnte Bayer ganz beruhigt in die Pause gehen. Und machte nach dem Wechsel alles klar. Sogar der zur Pause für Nationalspieler Julian Brandt gekommene Bailey hätte fast jubeln können, doch er traf in der 84. Minute nur den Pfosten. (dpa)

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