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Hannover 96: Verloren und trotzdem weiter.

© dapd

Europa League: Hannover trotz 0:2 in Lüttich eine Runde weiter

Erstmals verloren und doch eine Runde weiter: Trotz einer 0:2 (0:1)-Niederlage bei Standard Lüttich hat sich Hannover 96 vorzeitig für die K.o.-Runde in der Europa League qualifiziert.

Schützenhilfe leistete dem Tabellen-Achten der Fußball-Bundesliga das Team von Worskla Poltawa, das dem FC Kopenhagen im anderen Spiel der Gruppe B ein 1:1 abtrotzte. Vor 19 000 Zuschauern im Maurice-Defrasne-Stadion kassierte das Team von Mirko Slomka nach seiner bisher schwächsten Europacup-Vorstellung verdient die erste Niederlage im Wettbewerb. Mohammed Tchite (25. Minute) und Gohi Bi Cyriac (58.) nutzten zwei Fehler der Niedersachsen und schossen Lüttich vorzeitig zum Gruppensieg.

Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in der Bundesliga kam Hannover nun auch auf internationalem Parkett vom Erfolgskurs ab. In einem intensiv geführten „Endspiel“ um den Gruppensieg suchten die 96er im Streben nach dem so wichtigen Auswärtstor zwar von Beginn an den Weg nach vorne. Dennoch dauerte es bis zur 35. Minute, ehe die rund 1500 mitgereisten Fans das erste offensive Achtungszeichen ihrer Mannschaft zu sehen bekamen. Entgegen der Ankündigung aus Belgien waren die Busse mit den Anhängern aus Hannover nicht an der Grenze aufgehalten worden. Nach einem Abspielfehler von Yoni Buyens lief Jan Schlaudraff allein auf das Tor der Belgier zu, scheiterte mit seinem Außenristschuss aber am glänzend reagierenden Schlussmann Sinan Bolat. Schon am Samstag gegen den HSV hatte Schlaudraff vor seinem Kunstschuss zum 1:1 hochkarätige Chancen vergeben. Bis dahin war der Ex-Nationalspieler in Lüttich nur mit einer „Schwalbe“ aufgefallen, für die er die Gelbe Karte sah (6.).

Standard setzte auf blitzschnelle Vorstöße und deckte damit manche Lücke in der Deckung der Gäste auf. In der 22. Minute startete Mujangi Bia ein Solo auf dem rechten Flügel, schoss aber aus spitzem Winkel am Gehäuse des nicht immer sicher wirkenden Torhüters Ron-Robert Zieler vorbei. Wenig später fühlte sich in der 96-Defensive niemand für Tchite zuständig, der von seinem Gegenspieler Emanuel Pogatetz unbewacht zum 1:0 abschloss und damit seine Torserie fortsetzte. Schon in den letzten fünf Ligapartien hatte der 27-Jährige jeweils für Lüttich ins Schwarze getroffen.

„Es fehlt noch die letzte Genauigkeit, aber wir sind gut im Spiel“, bilanzierte Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke das Geschehen zur Pause. Doch nach dem Seitenwechsel verlor das Team von Mirko Slomka erst einmal die Kontrolle über die Partie. Lüttich, das im Hinspiel ein 0:0 erkämpft hatte, machte mächtig Dampf und nutze einen leichtfsinnigen Ballverlust von Sergio Pinto eiskalt aus. Cyriac schloss den schulmäßigen Konter mit dem zweiten Treffer ab.

Dagegen wirkte das Spiel der Gäste im zweiten Durchgang zunehmend einfallslos. Auch die Einwechslung von Ex-Torjäger Didier Ya Konan gab dem Team nicht die erhofften Impulse. Elf Minuten vor Schluss vergab Mohammed Abdellaoue die Chance zum Anschlusstor. (dpa)

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