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Auch Beten hat nicht geholfen: Michael Ballack ist mit Bayer Leverkusen im Achtelfinale der Europa League ausgeschieden.

© AFP

Europa League: Leverkusen enttäuscht und scheidet aus

Das 2:3 aus dem Hinspiel war eine zu große Hypothek: Bayer Leverkusen scheitert nach einem 1:2 beim FC Villarreal bereits im Achtelfinale der Europa League. Damit vertritt nur noch Schalke 04 Deutschland in dieser Saison international.

Bereits nach 33 Minuten waren die vagen Hoffnungen auf ein Wunder im Estadio El Madrigal für Bayer praktisch zerstört: Santi Cazorla brachte die Spanier verdient in Führung. Torjäger Giuseppe Rossi machte vor rund 20.000 Zuschauern nach rund einer Stunde alles klar (61.). Auch das 1:2 durch ein Eigentor von Gonzalo (82.) brachte keine Wende mehr für die Werkself.

„Wenn man so gravierende Abwehrfehler macht, dann verliert man solche Spiele. Villarreal hat sehr gut gespielt, aber wir haben auch mitgeholfen. Wir haben gesehen, dass die Spanier eine europäische Spitzenmannschaft sind. Die können nun mal Fußball spielen“, sagte Leverkusens Trainer Jupp Heynckes, für den die Niederlage den letzten internationalen Auftritt als Bayer-Chefcoach besiegelt haben könnte: „Am Montag oder Dienstag“ (Heynckes) will der 65-Jährige bekannt geben, ob er zum FC Bayern geht - oder bleibt. Doch die Zeichen stehen auf Abschied.

Mit seiner Aufstellung setzte Heynckes alles auf eine Karte - und Michael Ballack auf die Bank. Dafür war die eher seltene Doppelspitze Eren Derdiyok und Stefan Kießling ein klares Offensiv-Signal des Trainers, der die Mannschaft im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mainz auf vier Positionen veränderte. So musste der Trainer auf den gelb-gesperrten Arturo Vidal verzichten. Ballack, laut Trainer eigentlich alles andere als ein „Bankspieler“, musste sich die Partie bis zur 53. Minute von draußen anschauen. Doch dann kam der frühere Nationalmannschafts-Kapitän doch noch zu seinem 95. Europapokal-Einsatz.

Bei den Spaniern saß sogar selbst Torjäger Nilmar, der in Leverkusen zweimal getroffen hatte, anfangs nur draußen. Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Naturkatastrophe in Japan begann die Partie ohne langes Abtasten: Bayer musste kommen, doch forscher begann der Tabellenvierte der Primera Division aus dem 60 Kilometer von Valencia entfernten Villarreal.

Die „Gelben“ waren über 90 Minuten schneller, ideenreicher, zweikampfstärker. Der sechste Sieg im sechsten Heimspiel der Europa League war hochverdient. Allein der wieselflinke Torjäger Rossi, der mit Cazorla vor dem 1:0 herrlich Doppelpass spielte, hielt die überforderte Bayer-Defensive ständig unter Spannung.

Die Gäste fanden dagegen zu spät ins Spiel, zündende Ideen fehlten über weite Strecken, vieles blieb nur Stückwerk. Allein Renato Augusto, der mit Abstand beste Mann im Bayer-Trikot, und Derdioyk prüften den spanischen Keeper Diego Lopez. Die besten Chancen zum Ausgleich vergab Renato Augusto Sekunden vor dem Halbzeitpfiff und in der 58. Minute - doch der Torwart der Spanier war bei den tückischen Distanzschüssen auf dem Posten. Nach dem 1:2 kam Bayer in den Schlussminuten noch einmal auf, aber sowohl Ballack als auch Augusto konnten die Wende nicht mehr herbeiführen.

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