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Auch mit dem Kopf klappte es nicht. Gladbachs Fabian Johnson.

© dpa

Europa League - Mönchengladbach verliert: 0:1 in Sevilla - gut gespielt, nur nicht getroffen

Sie spielen gut, erarbeiten sich Chancen, nur ein Tor fällt nicht. Und das rächt sich für die Gladbacher. Sie verlieren 0:1 beim FC Sevilla.

Auch Borussia Mönchengladbach hat den Fluch deutscher Mannschaften im Stadion des FC Sevilla nicht vertreiben können. Der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga kassierte trotz Chancen und phasenweise deutlich mehr Spielanteilen am Donnerstag im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán gegen den Europa-League-Titelverteidiger ein 0:1 (0:0). Das Tor vor etwa 25 000 Zuschauern erzielte Vicente Iborra in der 70. Minute. Die Andalusier blieben im zehnten Europapokal-Heimspiel gegen ein deutsches Team ungeschlagen.

Dass die mitgereisten eigenen Fans ihnen nach den kräftezehrenden 90 Minuten applaudierten, brachte den Borussen nur wenig. „Wir haben aus den überraschend zahlreichen guten Torchancen nicht das Tor gemacht“, monierte Sportdirektor Max Eberl: „Das Gegentor ärgert sehr.“ Mönchengladbach muss im Rückspiel am kommenden Donnerstag mindestens zwei Tore mehr schießen als Sevilla, um ohne das Vabanquespiel Elfmeterschießen doch noch das Achtelfinale zu erreichen. „Das ist eine Ausgangspostion, die nicht perfekt ist, aber auch nicht schlecht“, sagte Eberl.

Dabei sah alles zunächst gut aus für die Gäste. Borussen-Trainer Lucien Favre war seiner Rochade auch auf internationaler Bühne treugeblieben und brachte im Vergleich zum 1:0 im rheinischen Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Köln gleich fünf neue Akteure. Dass sich das nicht auszahlte in den teilweise überlegenen ersten 45 Minuten, lag nur an Sevillas Keeper Sergio Rico, 21 Jahre jung und eigentlich nur Ersatzmann. Da Stammkeeper Antonio „Beto“ Bastos wegen einer Schulterverletzung insgesamt zehn Wochen und damit auch im Rückspiel ausfällt, bekam Rico die Bewährungschance. Und löste sie zum Leidwesen der Borussen mit Bravour.

In der 20. Minute entschärfte er einen strammen Schuss von Weltmeister Christoph Kramer aus rund 16 Metern. Den Bilderbuch-Rückpass an die Strafraumgrenze hatte der neu in die Startelf gerückte Fabian Johnson geleistet. Gegen die etwas unorthodox spielenden und taktisch schwer einzuordnenden Andalusier, die mal mit drei, vier Spielern frühzeitig attackierten, kurz danach aber rund 30 Meter vorm eigenen Tor alles zu verriegeln versuchten, behielten die Borussen ihre Ordnung bei.

20 Minuten vor dem Ende kassieren die Gladbacher den Gegentreffer

Sie spielten flach und schnell den Ball aus der eigenen Abwehr. Und bei den wenigen sich bietenden Torgelegenheiten versuchten sie zuzuschlagen. So wie in der 33. Minute: Raffael legte Johnson durch die Abwehrkette von Sevilla durch in den Lauf. Der zögerte nicht lange und zog mit rechts ab, nur war erneut Sevilla-Keeper Rico nicht zu überwinden. „Das war ein genialer Spielzug“, lobte Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof.

Auf der Gegenseite musste Yann Sommer zunächst keinen einzigen Schuss aufs Tor parieren, sämtliche fünf Versuche der Gastgeber gingen daneben. Ungefährlich waren die Südspanier deswegen aber keineswegs mit ihrer Kontertaktik. An den Spielverhältnissen - 1. Halbzeit: 61 Prozent Ballbesitz für Gladbach - änderte sich auch nach dem Seitenwechsel kaum etwas. Auch an den Chancen vorerst nicht: die beste bis dahin versemmelte Oscar Wendt aus fünf Metern.

Freistehend holte er weit aus, zielte aber auch etwa zwei Meter am langen Pfosten vorbei. Sieben Minuten später musste Sommer dann erstmals auf der Linie eingreifen, beim Kopfball von Carlos Bacca hatte er aber keine Probleme. Allerdings deuteten sich bereits zu diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten auf der linken Abwehrseite der Gäste an, über die auch der Siegtreffer vorbereitet wurde. In der Mitte schob Iborra den Ball unhaltbar für Sommer ins Eck. Gladbach bemühte sich zwar um den Ausgleich, hatte aber eher Glück, nicht noch ein zweites Tor zu kassieren. (dpa)

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