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Waaaaas?! Artem Dzyuba (l.) und Sebastian Driussi können es selbst nicht glauben - am Ende steht es 8:1.

© Dmitri Lovetsky/dpa

Update

Europa-League-Qualifikation: Irre Aufholjagd: Aus 0:4 mach 8:1!

Nach einer Klatsche im Hinspiel sieht die Lage für Zenit St. Petersburg düster aus im Duell mit Dinamo Minsk. Bis sie selbst eine Rote Karte erhalten.

Dank einer irren Aufholjagd mit acht Toren hat Zenit St. Petersburg wie RB Leipzig die Europa-League-Playoffs erreicht. Der russische Fußball-Klub setzte sich am Donnerstagabend in der dritten Qualifikationsrunde mit 8:1 (4:0, 1:0) nach Verlängerung gegen Dinamo Minsk durch und machte damit die 0:4-Niederlage aus dem Hinspiel vergangene Woche wett. Bei St. Petersburg glänzte der russische Nationalspieler Artjom Dzyuba als dreifacher Torschütze. Der frühere Nürnberger Robert Mak erzielte zwei Tore in der Schlussphase, als sich Zenit in einen Rausch spielte. Einen Rausch, den die Russen bitter nötig hatten.

Denn lange Zeit hatte nichts auf ein Weiterkommen der St. Petersburger hingedeutet. Zwar gingen sie Mitte der ersten Halbzeit durch Leandro Paredes in Führung (22.) - das war es dann aber auch lange Zeit. Die Weißrussen aus Minsk dürften mit einer Gehirnhälfte schon in den Europa-League-Playoffs gewesen sein. Das 0:2 aus ihrer Sicht durch Christian Noboa (66.) machte ihnen da auch noch nicht viel aus. Erst recht nicht, weil nur kurze Zeit später Torschütze Paredes mit Gelb-Rot vom Platz (72.) flog. Doch da der Fußball seine eigenen Geschichten schreibt, war genau das der Startschuss für eine unglaubliche Aufholjagd.

Unfassbar. Über dieses Spiel werden die Russen noch lange reden.
Unfassbar. Über dieses Spiel werden die Russen noch lange reden.

© imago/Russian Look

Kaum in Unterzahl, drehte die Zenit-Offensive mächtig auf - besonders der russische Nationalspieler Dzyuba. Eine Viertelstunde vor Schluss egalisierte er innerhalb von nur drei Minuten das Hinspielergebnis und erzwang die Verlängerung.

Elfmeter bringt Zenit in die nächste Runde

Und weil Zenit noch nicht genug Nackenschläge erhalten hatte, gab es in der 99. Minute gleich den nächsten: Minsk verkürzte durch Yahaya auf 1:4 (99.) und schien das Spiel nun endgültig entschieden zu haben. Denn nun benötigten die Gastgeber zwei weitere Tore, um weiterzukommen - aufgrund der Auswärtstorregel. Zunächst brachte Sebastian Driussi St. Petersburg bis auf ein Tor heran, ehe der Schiedsrichter nach einem Foul im Strafraum fünf Minuten vor dem Ende der Verlängerung auf den Punkt zeigte. Dzyuba trat an und verwandelte das Krestowski-Stadion in ein Tollhaus. Nun waren die Gastgeber erstmals virtuell in der nächsten Runde.

Doch damit nicht genug. Zwei Tore des ehemalige Nürnbergers Robert Mak und eine Gelb-Rote Karte für die Gäste aus Minsk später stand es 8:1 und Zenit hatte es tatsächlich geschafft. In den Playoffs trifft Zenit nun auf den norwegischen Vertreter Molde FK. Trainer Sergej Semak kam nach dem spektakulären Sieg seines Vereins Zenit St. Petersburg gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. „Die Jungs haben sich selbst in diese Situation gebracht und jetzt diesen Sieg mit Zuckerguss errungen.“ Stürmer Artjom Dzyuba fand es gar „beleidigend, dass so viele nicht an uns glauben wollten.“ (mit dpa)

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