zum Hauptinhalt
Trifft das Motto des Spiels ganz gut: Hart umkämpft und dabei Ball und Tore aus den Augen verloren.

© dpa

Europa League: Schalke blamiert sich gegen Larnaca

Vor dem Spiel hatte Schalkes Top-Stürmer Huntelaar "100 Prozent Leistung" gegen den zyprischen Außenseiter Larnaca gefordert. Davon aber waren die Gelsenkirchener am Donnerstagabend meilenweit entfernt.

„Königsblau“ hat sich in der Europa League bis auf die Knochen blamiert. Der Fußball-Bundesligist kam am vierten Gruppenspieltag vor 52 077 Fans in der eigenen Arena gegen den krassen Außenseiter AEK Larnaca nicht über ein 0:0 hinaus. Im Hinspiel hatten die Gelsenkirchener die Zyprer noch mit 5:0 überrannt.

Bei Schalke stimmte nichts - keine Einstellung, keine Spielkultur. Kurz vor dem Schluss musste Klaas-Jan Huntelaar nach einem Zusammenstoß mit Joel Matip auch noch mit einer Gesichtsverletzung vom Platz, Schalke bestritt die letzten zehn Minuten in Unterzahl.

Am Ende bewahrte der junge Torhüter Lars Unnerstall sein Team am Donnerstag mit einer Serie von Glanztaten sogar noch vor einer durchaus möglichen Niederlage. Zwei Minuten vor dem Ende rettete er nochmals in höchster Not. Dank eines 4:2-Sieges von Steaua Bukarest gegen Maccabi Haifa bleiben die Schalkern mit acht Punkten in der Gruppe J trotz des blamablen Auftritts weiter Tabellenführer.

Schalkes Trainer Huub Stevens hatte seine Startelf entgegen der Ankündigung auf einigen Positionen umgestellt. Stammkräfe wie Jefferson Farfan oder Lewis Holtby saßen zunächst nur auf der Bank.

Stürmer-Star Raúl war erst gar nicht im Kader, der Spanier wurde für das Bundesliga-Duell am Samstag gegen Hannover geschont. Angeschlagen fehlten zudem Kapitän Benedikt Höwedes und Jermaine Jones.

Das Zeichen kam beim restlichen Personal von Trainer Huub Stevens offenbar völlig falsch an: Schalke trat ohne Esprit, ohne Biss, ohne Ideen auf. Eine einzige gefährliche Szene mit einem Kopfball von Ciprian Marica (30.) - die Gastgeber fielen in einen Tagschlaf. Und den hätte der Außenseiter fast genutzt: Erst versuchte es Njongo Priso (30.), dann Gonzalo Garcia (32.), schließlich tauchte Sunny Kingsley (33.) allein vor dem Schalke-Tor auf. Zum Glück für die „Knappen“ war ihre neue Nummer 1 hellwach.

Während Ex-Nationalkeeper Timo Hildebrandt 14 Tage nach seiner Vertragsunterschrift noch immer nicht in den Kader kam und nur auf der Tribüne saß, bewies der junge Unnerstall sein Können. Dem 21-Jährigen galten als einzigem Schalker die Pfiffe nicht, die immer lauter wurden. Hildebrand war kurzfristig für die Europa League nachgemeldet worden, da Ralf Fährmann wegen eines Kreuzbandrisses noch länger fehlt. Unnerstall wurde zum besten Schalker: Auch der allein durchgebrochene Miljan Mrdakovic konnte ihn nicht überwinden (66.).

Huntelaar hatte auch gegen die Zyprer, die im Hinspiel noch mit 5:0 - der höchste Auswärtssieg in der Schalker Europacup-Geschichte - vom Platz gefegt wurden, „100 Prozent Leistung“ gefordert. Davon aber waren die Gelsenkirchener meilenweit entfernt. Joel Matip wurde nach einem Solo über den halben Platz noch in letzter Sekunde geblockt (40.), dann nahm die Blamage seinen Lauf. Auch die Einwechslungen von Ferfan und Holtby verpufften, Jungnationalspieler Holtby scheiterte frei an Larnaka-Torwart Marco Fortin (65.). (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false