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Schmerzhafte Angelegenheit. Nicht nur in dieser Szene mussten die Stuttgarter leiden.

© AFP

Europa League: VfB nach 0:2 gegen Lazio vor dem Aus

Mit dem VfB Stuttgart droht auch dem letzten deutschen Klub in der Europa League das Aus. Die Schwaben verloren das Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom im eigenen Stadion 0:2.

Der kommende Donnerstag dürfte auch für den VfB Stuttgart ein trister Abend werden. Dann muss der Fußball-Bundesligist im leeren Olympiastadion von Rom antreten – weil Gastgeber Lazio zu zwei Geisterspielen verurteilt worden ist. Große Hoffnungen auf einen rauschenden Abend auch ohne Publikum dürfen die Stuttgarter sich nach dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio im eigenen Stadion nicht mehr machen. Der VfB verlor gegen den Tabellenfünften der Serie A 0:2 (0:1). Nach Borussia Mönchengladbach in der Runde zuvor steht auch der nächste deutsche Klub – und der letzte Bundesligist überhaupt in der Europa League – vor dem Aus gegen den Klub aus Italiens Hauptstadt, der nicht einmal mit seiner besten Elf angetreten war. Mindestens drei Tore muss der VfB in Rom schießen, um doch noch weiterzukommen. Nach dem gestrigen Auftritt ist das so gut wie ausgeschlossen, und trotzdem sagte Sportdirektor Fredi Bobic: „Wir fahren nicht nach Rom, um uns das Colosseum anzuschauen – oder das leere Stadion.“

Stuttgart konnte sich nur in der ersten Hälfte Chancen herausarbeiten. Nach der Pause bot der VfB eine schwache Vorstellung, so dass mitreißende Europapokalstimmung gar nicht erst aufkommen wollte. Immerhin wird mancher VfB-Fan die notgedrungen abgesagte Reise nach Rom nicht mehr ganz so tragisch sehen. Auch die Stuttgarter müssen kommenden Donnerstag draußen bleiben, obwohl einige bereits Flüge gebucht und Karten bezahlt hatten.

Am Donnerstagabend wollten nur 28.000 Zuschauer den VfB live sehen. Als die am Ende chancenlosen Schwaben geschlagen vom Feld trotteten, waren viele bereits gegangen. Die Römer, die in Stuttgart erneut ohne den verletzten Miroslav Klose antraten, hatten eine einseitige Partie verdient gewonnen. „Im Rückspiel brauchen wir ein perfektes Spiel“, sagte Fredi Bobic. „Gegen eine solcher Mannschaft wie Lazio darfst du nicht viele Fehler machen. Die, die wir heute gemacht haben, wurden gnadenlos bestraft.“

Rom entgegnete der Leidenschaft, mit der die Stuttgarter das Spiel begannen, mit klarem Spielaufbau und einer aufmerksamer Verteidigung. Deshalb fand der VfB, bei dem der gelbgesperrte Vedad Ibisevic fehlte, nur wenige Lücken. Kurz vor der Pause musste Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia sein Experiment mit Alexandru Maxim auf der zentralen Position hinter der einzigen Spitze Federico Macheda notgedrungen schon wieder abbrechen: Nach einem rüden Foul des Brasilianers Hernanes musste der Rumäne mit Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.

Shinji Okazaki hatte die beiden besten Stuttgarter Chancen. Der kleine Stürmer kam zu zwei Kopfbällen. Den ersten konnte Roms Torwart Federico Marchetti mit Mühe über die Latte lenken. Kurz vor der Pause bot sich die zweite Gelegenheit für den Japaner, auch die vergab Okazaki. Dass die Italiener mit einer 1:0-Führung in die Pause gehen konnten, ermöglichten die Abspielfehler von William Kvist und Arthur Boka vor dem eigenen Strafraum. Roms Stürmer Ederson reichte eine halbe Drehung, um Kvist zu entwischen. Sein Schuss aus 15 Metern flog knapp neben dem Pfosten ins Tor. Die Gäste hatten weitere Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Ederson köpfte kurz vor der Pause aus vier Meter übers Tor. Canas Versuch gestaltete sich nicht viel präziser.

Im Mittelfeld bekam Stuttgart nie Zugriff auf das Spiel. Das sollte sich nach einer knappen Stunde rächen, als sich Ogenyi Onazi den Ball an der Mittellinie schnappte. Nachdem Lazios Stürmer den VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger hatte aussteigen lassen, konnte er 25 Meter alleine aufs Stuttgarter Tor zulaufen. „Wir haben Lehrgeld bezahlt. Wir hatten einige Chancen, die ersten des Spiels dazu, die haben wir nicht genutzt“, sagte Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia. „Rom hat gezeigt, was internationale Erfahrung ausmacht, Lazio war abgezockter.“

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