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© AFP

Europa League: Wolfsburg verspielt Sieg gegen Villarreal

Der VfL Wolfsburg zeigt ein starkes Auswärtsspiel beim FC Villarreal, verschenkt kurz vor Schluss aber noch den fast schon sicheren Erfolg.

Von Christian Otto

Grafite hatte sich in der 84. Minute schon darauf vorbereitet, den Helden des Abends zu spielen: Sein Elfmeter zur 2:1-Führung war soeben im Tor untergebracht, zuvor hatte er für den VfL Wolfsburg schon den 1:1-Ausgleich erzielt. Doch die beiden Tore des Brasilianers reichten den Wolfsburgern nicht, um einen eigentlich verdienten Sieg verbuchen zu können. Dass es zum Auftat der K.o.-Phase in der Europa League nur zu einem 2:2 (0:0) beim FC Villarreal gereicht hat, muss als kleine Enttäuschung gewertet werden. Denn der deutsche Meister, der nach Bundesliga-Pleiten in Serie und dem Aus in der Champions League eine bisher verkorkste Fußballsaison reparieren möchte, hatte sich in Villarreal beste Torchancen in Serie erspielt – und doch wieder zwei bittere Gegentreffer hinnehmen müssen.

Wie es dazu kommen konnte, dass nur Sekunden nach Grafites 2:1 noch der Ausgleich durch Marco Ruben gefallen war, konnte keiner der Wolfsburger Profis so richtig erklären. Sie sahen sich wegen einer Lücke in ihrer Abwehr um den Lohn ordentlicher Arbeit gebracht. Nach einem überraschenden Rückstand, für den ein brachialer Freistoß des Villarreal-Kapitäns Marcos Senna (43.) verantwortlich war, hatten sie sich in die Partie zurückgekämpft. Grafite steuerte mit einem wuchtigen Schuss in der 65. Minute das sehenswerte 1:1 bei. Und weil sein überforderter Gegenspieler Ivan Marcano nach einem Foulspiel an ihm in der 84. Minute die Rote Karte gesehen hatte, war per Elfmeter sogar das 2:1 für die Gäste gefallen. Aber die Freude, und das ist in Wolfsburg ein längst bekanntes Gefühl, währte nur ganz kurz.

Neben Grafite, der allein genug Chancen für einen Auswärtssieg auf dem Fuß hatte, war in der Wolfsburger Mannschaft ein bisher völlig ungekannter Fußballer in den Mittelpunkt gerückt. Der erst 22. Jahre alte Marwin Hinz kam zu einer Beförderung vom zweiten Ersatztorhüter zum Stammtorwart. Es war eine recht mutige Entscheidung von VfL-Trainer Lorenz-Günther Köstner, dem talentierten Schweizer zu seiner Premiere in der Europa League zu verhelfen. Aber Hinz war noch am wenigsten Schuld daran, dass die Wolfsburger das kleine und mit rund 8.000 Zuschauern nur spärlich gefüllte Stadion frustriert verließen. Der Übergangstrainer Köstner sprach von einem Bauchgefühl, als er gefragt wurde, warum er Hinz ausgerechnet in dieser Partie von Beginn an aufgestellt hatte. Aus dem Bauchgefühl wurde am Ende wegen des verpassten Sieges ein leichtes Grummeln in der Bauchgegend.

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