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Sport: Europameisterschaft: Silber für Sylvia Gerasch

"Schwimm-Oma" Sylvia Gerasch hat Europas junge Wilde noch einmal aufgemischt. 17 Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille in Rom schwamm die 31 Jahre alte Berlinerin am Mittwoch bei den Europameisterschaften in Helsinki zu Silber über 100 m Brust.

"Schwimm-Oma" Sylvia Gerasch hat Europas junge Wilde noch einmal aufgemischt. 17 Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille in Rom schwamm die 31 Jahre alte Berlinerin am Mittwoch bei den Europameisterschaften in Helsinki zu Silber über 100 m Brust. Der Essener Christian Keller wurde ebenfalls Zweiter über 200 m Lagen. Deutschlands Wasserspringer präsentieren sich in der finnischen Hauptstadt in Medaillen-Laune. Ute Wetzig (Leipzig) eroberte mit Platz zwei vom Turm in der fünften Entscheidung bereits die fünfte Medaille für das Team und verpasste nach dem Sieg mit Anke Piper im Synchronspringen ihren zweiten Titel nur knapp.

Sylvia Gerasch erntete den Lohn für viele Jahre harter Arbeit. "Meine Erfahrung hat sich ausgezahlt", sagte sie. Bundestrainer Achim Jedamsky geriet ins Schwärmen: "Sylvia ist wie ein richtig guter Wein: Je älter, desto besser." "Unsere große alte Dame" nennt er sie. In Deutschland hat Sylvia Gerasch immer noch das Sagen. Im fünften Anlauf gelang der Angestellten des Berliner Fußball-Verbandes vor zwei Wochen erstmals die Qualifikation für Olympia. Die 1,74 m große und 62 kg leichte Doppel-Europameisterin von 1985 in Sofia ist glücklich: "Ich bin bei Olympia dabei, das beruhigt. Ich weiß, wofür ich trainiert habe. Sydney - das lasse ich auf mich zukommen."

In Helsinki war nur die 13 Jahre jüngere ungarische Titelverteidigerin Agnes Kovacs in 1:08,38 Minuten schneller als Sylvia Gerasch (1:09,28). Eine Überraschung lieferte der Essener Christian Keller in 2:02,02 Minuten als Zweiter über 200 m Lagen der Männer. Schneller war nur der Italiener Massimiliano Rosolino in 2:00,62 Minuten.

Ute Wetzig ist für Olympia in Sydney gerüstet. Mit 476,73 Punkten musste sie sich im letzten Sprung zwar der Russin Swetlana Timoschinina (482,34) geschlagen geben, verwies aber die ukrainische Weltmeisterin und Titelverteidigerin Elena Schupina (475,86) auf den dritten Platz. "Der letzte Sprung war nicht optimal, den kann ich besser. Am Ende hatte Swetlana die besseren Nerven", sagte Ute Wetzig, "ich bin glücklich über den zweiten Platz." Die 21 Jahre alte Berlinerin Ditte Kotzian wurde Fünfte.

Russlands Olympiasieger Alexander Popow verpasste seinen Weltrekord über 100 m Freistil zwar um vier Zehntelsekunden, sicherte sich in 48,61 Sekunden aber den fünften EM-Titel auf dieser Strecke seit 1991. Titelverteidiger Pieter van den Hoogenband aus den Niederlanden wurde mit 48,77 Sekunden Zweiter.

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