zum Hauptinhalt
"Mir war klar, dass wir einen der besten halb rechten Rückraumspieler der Welt verlieren", sagt Füchse-Manager Bob Hanning über den Weggang von Alexander Petersson. Am Samstag gibt es ein Wiedersehen.

© dapd

Ex-Fuchs Petterson: Der Rastlose

Wiedersehen macht bedingt Freude: Die Füchse treffen am Samstagabend im Bundesliga-Spitzenspiel auf die Rhein-Neckar Löwen – und auf einen alten Bekannten: Alexander Petersson.

Berlin - Bob Hanning stand ein wenig abseits. Der Manager der Füchse Berlin wirkte erleichtert, weil sich sein Klub mit einem Heimsieg gerade zum zweiten Mal in Folge direkt für die Handball-Champions-League qualifiziert hatten. Und zugleich nachdenklich, weil an diesem letzten Heimspieltag Ende Mai ein Mann verabschiedet wurde, der großen Anteil daran hatte: Alexander Petersson. Der rastlose Isländer verließ nach zwei Jahren also auch Berlin, so wie er es bei seinen drei vorherigen Bundesliga-Stationen getan hatte. Petersson ging zu den Rhein-Neckar Löwen, dem heutigen Gegner der Berliner (20 Uhr, live bei Sport1).

Nach einem Drittel der Saison und vor dem Spiel der Füchse beim Mannheimer Bundesligisten gelten bei den Berlinern drei Erkenntnisse als verbürgt. Erstens: Die Mannschaft unterliegt trotz guter Ergebnisse ungewohnten Leistungsschwankungen. Zweitens: Sie hat noch nicht die Form des Vorjahres erreicht. Und drittens: Irgendwie hängt all das auch mit dem Abgang von Petersson zusammen, den Neuzugang Konstantin Igropulo bislang nicht kompensieren konnte.

„Mir war klar, dass wir mit ihm einen der besten halb rechten Rückraumspieler der Welt verlieren“, sagt Hanning. „Er wird gegen uns auch garantiert ein gutes Spiel machen.“

Peterssons Wechsel im Sommer kann aus damaliger Sicht als durchaus überraschend bezeichnet werden. Nach Jahren der Völlerei hatten die Rhein-Neckar Löwen ihren Etat um etwa ein Drittel gekürzt, plötzlich mussten die Verantwortlichen des Vereins unter normalen Wettbewerbsbedingungen wirtschaften. Altbewährte und ebenso alte Kräfte wie Henning Fritz, Karol Bielecki oder Robert Gunnarsson verließen den Verein, der sich nicht einmal für die Champions League qualifiziert hatte, die Mannschaft wurde einer extremen Verjüngungskur unterzogen. Neben Petersson kam der Schwede Kim Ekdahl du Rietz, der vor einigen Jahren auch mal ein Probetraining bei den Füchsen absolviert hatte – und mit dem dänischen Nationalkeeper Niklas Landin ein exzellenter Torhüter, der bereits in seinem ersten halben Jahr nachhaltig Eindruck in der Liga hinterlassen hat. „Aus meiner Sicht haben die Löwen im Vergleich zum Vorjahr enorm an Qualität gewonnen“, sagt Hanning.

Das belegen auch die Zahlen. Die Mannschaft des langjährigen isländischen Nationaltrainers Gudmundur Gudmundsson hat bisher noch keinen Punkt abgegeben und kann den THW Kiel mit einem Sieg gegen die Berliner wieder von der Tabellenspitze verdrängen. „Wir sind sicherlich der Außenseiter“, sagt Hanning. Trotzdem hofft der Manager auf eine Trendwende im Sinne seines Klubs, „denn bisher haben wir die Spiele, die wir nicht gewinnen mussten, allesamt klar verloren“. Hanning wird das Match im Übrigen nicht wie gewohnt von der Bank neben Trainer Dagur Sigurdsson, sondern zwangsläufig von der Tribüne aus verfolgen. Der Manager, der zugleich als Trainer der vereinseigenen A-Jugend fungiert, ist nach einem Disput mit den Schiedsrichtern beim jüngsten Junioren-Pflichtspiel vom Deutschen Handball-Bund (DHB) für sechs Bundesliga-Begegnungen aller Altersklassen gesperrt worden. „Ich bin damit nicht einverstanden“, sagt Hanning, „aber ich muss es akzeptieren.“

Klingt fast so, als hätte der Füchse-Manager noch einmal über den Wechsel von Petersson gesprochen. Christoph Dach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false