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Sport: Fahnder kommen Betrügern näher

Für die deutschen Anti-Doping-Kämpfer ist der Fall Johann Mühlegg bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City auch ein Grund zur Freude. Mühlegg war nach zwei Goldmedaillen als Dopingsünder überführt worden.

Für die deutschen Anti-Doping-Kämpfer ist der Fall Johann Mühlegg bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City auch ein Grund zur Freude. Mühlegg war nach zwei Goldmedaillen als Dopingsünder überführt worden. "Die Doping-Analytik ist den schwarzen Schafen immer besser gewachsen", sagte der Bundesbeauftragte für Doping-Analytik, Klaus Müller, bei einer Pressekonferenz des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) und der Anti-Doping-Kommission (ADK) in Bonn. Nach der präsentierten Statistik war die Zahl der positiven Fälle im Jahr 2001 im deutschen Sport rückläufig.

Von den 7831 Tests im Training und Wettkampf waren 44 positiv (0,6 Prozent). Im Jahr 2000 waren bei 8255 Tests 55 Doping-Sünder erwischt worden. Die meisten Fälle sind bei den Kanuten (6), Kraftdreikämpfern (5), Leichtathleten und Radfahrern (je 4) festgestellt worden. Bevorzugte Substanz zur illegalen Leistungssteigerung war das anabole Steroid Nandrolon (10), das häufig in Nahrungsergänzungsmitteln auftaucht. 18 Fälle gehen auf den Missbrauch von Rauschmitteln wie Cannabis zurück.

Eine Untersuchung des Kölner Instituts für Biochemie macht noch einmal deutlich, wie risikobehaftet der Griff nach Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler ist. Von 634 analysierten Produkten aus 13 Ländern waren 14,8 Prozent mit Doping-Wirkstoffen verunreinigt. Auch in 15 von 129 deutschen Erzeugnissen (13,8 Prozent) wurden solche Substanzen entdeckt. In den Niederlanden ist sogar ein Viertel der 31 Produkte kontaminiert gewesen.

Erstmals wurden im vergangenen Jahr auch 192 Blutkontrollen im Eisschnelllauf (174) und in der Leichtathletik (18) vorgenommen, die aber alle negativ ausfielen. Einer höheren Zahl von Bluttests in Deutschland steht von Seiten der Kontrolllabors in Köln und Kreischa nichts im Wege. "Die Verbände müssen sie nur einführen", erklärte Müller. Er hält die Anzahl der Trainingskontrollen dennoch für nicht ausreichend. "Nimmt man die Anzahl der Spitzensportler, so entfällt statistisch gerade ein Trainingstest auf einen Athleten."

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