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Sport: Fair und ungerecht

über das Urteil zum Doping in der US-Staffel Das Schwierige an Dopingvergehen ist, sie nicht nur juristisch richtig, sondern auch gerecht zu bestrafen. Darum ging es auch bei der Beurteilung des Falles um die amerikanische 4 x 400-Meter-Staffel.

über das Urteil zum Doping in der US-Staffel Das Schwierige an Dopingvergehen ist, sie nicht nur juristisch richtig, sondern auch gerecht zu bestrafen. Darum ging es auch bei der Beurteilung des Falles um die amerikanische 4 x 400-Meter-Staffel. Sie hatte bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Gold gewonnen. Einer der Läufer, Jerome Young, hätte jedoch gar nicht starten dürfen, weil gegen ihn eine zweijährige Dopingsperre ausgesprochen wurde. Nur hatte der amerikanische Leichtathletik-Verband seinen Dopingfall bis nach den Olympischen Spielen vertuscht. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat nun als letzte Instanz entschieden, dass alle Staffellläufer, außer Young, ihre Goldmedaillen behalten dürfen. Ist das gerecht?

Die Entscheidung ist auf jeden Fall juristisch korrekt, und was die moralische Frage betrifft, lässt sie die nicht-gedopten Sportler unbehelligt davonkommen. Das erscheint einerseits als fair, zumal Young auch nur im Vorlauf gestartet war. Auf der anderen Seite ist die Staffel eine Kettenreaktion, alle sind miteinander verbunden. Eine Aberkennung des Olympiasiegs wäre auch eine gerechte Strafe für den amerikanischen Verband gewesen. Seit Jahren blockiert der den Kampf gegen das Doping. Der Fall Young war dabei ein Tiefpunkt. Dabei zeigt gerade die 400-Meter-Staffel von Sydney, wie nötig die Doping-Aufklärung in den Vereinigten Staaten ist: Neben Michael Johnson und Antonio Pettigrew liefen im Finale die Zwillinge Alvin und Calvin Harrison. Calvin ist inzwischen wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden, Alvin für vier Jahre.

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