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Sport: Fall Gustavo: Schalke verärgert

Gelsenkirchen - Andreas Müller hat in der Nacht zu Donnerstag noch lange telefoniert. Sein Gegenüber am anderen Ende der Leitung befand sich in Südamerika und war aufgrund der Zeitverschiebung nicht zu anderer Zeit erreichbar.

Gelsenkirchen - Andreas Müller hat in der Nacht zu Donnerstag noch lange telefoniert. Sein Gegenüber am anderen Ende der Leitung befand sich in Südamerika und war aufgrund der Zeitverschiebung nicht zu anderer Zeit erreichbar. Der Manager von Schalke 04 sprach mit dem Berater des Brasilianers Gustavo, dessen Verpflichtung zur Winterpause der Fußball-Bundesligist im Dezember bereits als vollzogen gemeldet hatte. Schließlich hatte Müller lange nichts mehr von Gustavo gehört und wollte sich nach dessen Wohlbefinden erkundigen, zumal der Abwehrspieler seit rund zwei Wochen sein Mobiltelefon ausgestellt hatte und somit für niemanden erreichbar war. „Der Berater hat mich dann darüber informiert, dass Gustavo aus familiären Gründen nicht für den FC Schalke 04 spielen will“, berichtet Müller. Wenig erfreut sei er über diese Absage und das Nichterscheinen zum Schalker Trainingsauftakt am vergangenen Donnerstag. Denn immerhin war der 24-jährige Verteidiger, der zuletzt bei Parana Clube unter Vertrag stand, noch im Dezember beim Derby gegen Borussia Dortmund gemeinsam mit seinem Vater in Gelsenkirchen. Damals hatte der vermeintliche Zugang die medizinische Untersuchung hinter sich gebracht und dabei versichert, ablösefrei zu sein und sich auf seine neue Aufgabe zu freuen. Doch daraus wird jetzt nichts, wohl auch, weil zwischenzeitlich der brasilianische Klub Palmeiro Sao Paulo Interesse an dem Spieler bekundete und Gustavo dies offenbar erfreut zur Kenntnis genommen habe.

Die Absage habe allerdings keinerlei Auswirkungen auf die Bundesliga- Rückrunde. „Wir hatten ihn als Perspektivspieler für die nächsten Jahre verpflichtet“, sagte Müller. Es hatte ohnehin einige Probleme in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dieser Personalie gegeben. Immer wieder meldeten sich vermeintliche Berater in der Schalker Geschäftsstelle und forderten Ablösesummen für den Spieler. „Aber wir haben einen rechtskräftigen Vertrag und haben die Unterlagen bereits zur Deutschen Fußball-Liga geschickt“, sagt Müller. Die Schalker wollen Gustavo deshalb als einen Bestandteil des Kaders, allerdings wie einen abwanderungswilligen Spieler, behandeln. Denn so könnten sie, wenn auch keine Leistung auf dem Spielfeld, immerhin noch eine Ablösesumme für ihn erhalten.

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