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Sport: Falsche Scheibe, falsche Bahn - Bei den deutschen Biathletinnen geht ziemlich alles schief

Die falsche Scheibe getroffen, Patronen verloren und 16-mal das Ziel verfehlt: Die deutschen Biathletinnen waren beim 15-km-Lauf der Weltmeisterschaften von Oslo "einfach blind". Dieses Fazit von Uschi Disl drückte ihren "riesigen Ärger" darüber aus, dass ausgerechnet sie als Routinier im deutschen Team mit einem katastrophalen Fehler die mögliche Bronzemedaille vergeben hatte.

Die falsche Scheibe getroffen, Patronen verloren und 16-mal das Ziel verfehlt: Die deutschen Biathletinnen waren beim 15-km-Lauf der Weltmeisterschaften von Oslo "einfach blind". Dieses Fazit von Uschi Disl drückte ihren "riesigen Ärger" darüber aus, dass ausgerechnet sie als Routinier im deutschen Team mit einem katastrophalen Fehler die mögliche Bronzemedaille vergeben hatte.

Mit einer tadellosen Schießleistung sicherte sich dagegen Frankreichs Corinne Niogret den dritten WM-Titel ihrer Karriere. Die zweitplatzierte Shumei Yu gewann nach ebenfalls 20 Schießtreffern die erste WM-Biathlonmedaille überhaupt für China. Rang drei belegte die Schwedin Magdalena Forsberg, während sich Katrin Apel (Oberhof) und Uschi Disl mit den Rängen sechs sowie acht begnügen mussten. Martina Zellner (Hammer) und Andrea Henkel (Oberhof) kamen nach jeweils fünf Schießfehlern nur auf die Ränge 19 sowie 40.

"Das dritte Schießen war von vorne bis hinten verhunzt", beschrieb Uschi Disl die für ihr Abschneiden entscheidende Situation. Die 29-Jährige vom SC Moosham traf dabei zwar das erste Ziel auf Bahn elf, lag aber zu ihrem Leidwesen auf Bahn zehn und hatte sich damit "irgendwie verirrt. So etwas ist mir in meiner Laufbahn bisher nur ein einziges Mal passiert. Und das liegt schon acht Jahre zurück." Im Ärger über das Missgeschick fiel dann auch noch eine Patrone herunter, blieb noch eine Scheibe stehen, und "weg war die Medaille".

Bundestrainer Uwe Müssiggang war schon bei der Hälfte des Rennens bedient: "Zehn Fehler bei den ersten beiden Anschlägen. Da ist nichts mehr zu gewinnen." Der Trainer haderte dabei vor allem mit der Sprintdritten Martina Zellner, die am Schießstand gleich zweimal durch zu rasches Nachladen Patronen verklemmte, die Waffe neu ansetzen musste und sich so bei der zweiten ihrer vier Übungen drei von insgesamt fünf Strafminuten einhandelte. Müssiggang attestierte seinem gesamten Team "übergroße Nervosität". Diesmal versagte die gesamte Truppe ihrem Trainer die Gefolgschaft. Nur Katrin Apel, die nach der Hälfte ihrer Schießübungen auch schon drei Strafminuten kassiert hatte, steigerte sich und blieb danach fehlerfrei.

Niogret, die zum zweiten Mal nach 1995 ein 15-km-WM-Rennen gewinnen konnte, jubelte am Ende über "den schönsten Tag in meiner Laufbahn", während die Chinesin Shumei Yu als Überraschungszweite eine große Zechtour ankündigte: "Heute werden wir feiern. Mit Wein, Bier und allem, was sonst noch in der Nähe ist."

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