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Sport: Falsche Warnung

Frankfurt Galaxy gewinnt zum dritten Mal den World Bowl

Glasgow (Tsp). Zwei Minuten vor Spielende werden Footballer gewarnt, dass gleich die Zeit abläuft. Oft raffen sie sich noch mal auf, um das Spiel zu wenden, und nicht selten ist tatsächlich noch ein Ergebnis gekippt. Das TwoMinute-Warning ist in den USA sogar zum geflügelten Begriff für das baldige Ende geworden. Beim gestrigen Endspiel der NFL Europe in Glasgow war das Signal für die Schlussoffensive nicht mehr notwendig. Frankfurt Galaxy führte vor 28 138 Zuschauern im Hampden Park gegen Rhein Fire mit 35:9, und allen war klar, dass die Frankfurter als erstes Team den World Bowl zum dritten Mal gewinnen würden. Vielleicht hätte der Stadionsprecher stattdessen lieber Frankfurts Coach Doug Graber warnen sollen. Einige seiner Verteidiger schleppten zwei Minuten vor Schluss einen Bottich mit Eiswasser an und schüttete ihn über dem Kopf des Headcoachs aus.

So bekam er nicht mal mehr mit, dass Rhein Fire, das ebenso wie die Frankfurter zum fünften Mal im Finale stand, wenige Sekunden vor dem Ende noch einmal einen Touchdown zum 35:16-Endstand erzielen konnte. Es war nur Ergebniskosmetik, denn Frankfurt spielte im elften World Bowl ebenso souverän, wie in der ganzen Saison. Das beste Team des Jahres hat den Titel geholt. Galaxy ließ Rhein Fire, das viermal kurz vor dem Tochdown stand, mit ihrer starken Abwehr einfach nicht in die Endzone. Auf der anderen Seite war die Frankfurter Offensive mit wenigen Spielzügen sehr effektiv. Überragend war Running Back Jonas Lewis. Noch nie war ein Spieler in einem World Bowl so weit mit dem Ball gelaufen: 126 Yards stehen nun als Maßstab für alle Spieler, die künftig aus der NFL nach Europa geschickt werden.

Im Gegensatz zu Doug Graber, der schon vor dem Endspiel als bester Trainer ausgezeichnet worden war und gleich in seinem ersten Jahr den Titel holte, hielt Kicker Ralf Kleinmann als erster Spieler die Kristalkugel zum dritten Mal in den Händen. Der Deutsche war schon bei den Titeln 1995 und 1999 dabei. Und weil die NFL Europe 2003 wieder einmal von den deutschen Teams dominiert wurde, findet der World Bowl 2004 wieder in Deutschland statt. So viel wollte NFL-Chef Paul Tagliabue, der aus New York angereist war, nach dem Spiel verraten. Beste Aussichten haben die Arena auf Schalke und auch Berlin. Ein kleiner Trost für Thunder, die nach zwei Titeln in Folge diesmal nicht im Endspiel standen.

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