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Muss sich im Internet einiges anhören: Mario Götze.

© dpa

Fan-Wut nach Wechsel zu Bayern: Heftiger Sturm gegen Mario Götze

Nach dem Bekanntwerden seines Wechsels von Borussia Dortmund zum FC Bayern entlädt sich in Internetkommentaren die volle Wut gegen Mario Götze. 7000 Fans pro Stunde verliert er derzeit bei Facebook. Etwa 5000 Nutzer hinterließen dort ihre Kommentare - darunter einige Stilblüten.

Wenn sich die Orthografie im Internet verabschiedet, dann ist größte Vorsicht geboten. So wie beim Wechsel von Mario Götze von Borussia Dortmund zu Bayern München, der für einige Stilblüten in User-Kommentaren sorgt. "die scheis bayern mit ihrer aroganzarena die die sich bayernfans nennen haben keine ahnung was die drecks bayern mit dem deutschem fussball machen sie kaufen den auf gut deutsch (kleinen) vereinen die spieler weg", schrieb etwa ein Nutzer bei Facebook.

Einer von 5000 fachkundigen Kommentaren, die die Dortmunder nach der Bekanntgabe des Transfers allein in der ersten halben Stunde erhielten. 7000 Likes pro Stunde verliert Götze derzeit bei Facebook und während er bei Bayern Teil einer Traumoffensivreihe wird ist er im Internet mittendrin statt nur dabei, als Mittelstürmer im Shitstorm.

Auf seiner offiziellen Facebook-Seite hat Götze die Wall für Kommentare sperren lassen, dafür entlädt sich die Wut in hunderten von Kommentaren unter älteren Bildern auf der Seite. "Dass man es geschafft hat innerhalb von Sekunden Menschen, die einen verehrt haben, dazu zu bringen einen zu hassen? Erbärmlich, widerwärtig und ekelerregend....", schreibt ein User, "Schick mir mal deine Kontonummer ich überweise dir einen Euro. Geld ist schließlich geil und man kann gar nicht genug davon haben!", ein anderer.

Blumige Umschreibungen der Begriffe Prostituierte, Söldner und Verräter dominieren. Vor allem Facebook-Userin Julia von Hebel ist kreativ unterwegs, oszilliert zwischen Einlassungen wie "durch deine riesen zahnlücke kannst du spargell dir rein ziehen wie spaghetti!!!du drecks verräter" bishin zu handfesten Drohungen wie "komm beser nicht mehr zu deinen eltern nach dortmund denn vergiss nicht was in köln passiert ist du geldgieriger affee!!!!" In Köln hatten Fans dem Profi Kevin Pezzoni an seiner Haustür aufgelauert, daraufhin ließ Pezzoni seinen Vertrag auflösen.

Es gibt aber auch zahlreiche Willkommensgrüße von Bayern-Fans, etwa: "Die beste Entscheidung um ein ganz Großer zu werden." Oder: "Der verkümmert zwar eh bei uns auf der Bank. Aber er hat wenigstens kapiert, wer die Macht in Deutschland ist!!!" Bis hin zu modischen Statements wie: "Rot steht dir viel besser als dieses Bienentrikot." Wie im Internet üblich haben auch die Kritiker Kritiker. "wir haben hier in diesem Staat,frei Berufswahl,das müßen auch die Betonköpfe einsehen,jeder kann hier bei uns,alles nach seinem Gutso machen", beschwichtigt ein Nutzer sprachlich fragwürdig.

Vielen Nutzer setzen den Transfer mit Bayern-Präsident Uli Hoeneß in Beziehung. "Der Gutmensch Hoeneß meinte ja noch vor wenigen Wochen, einen Plan zu haben, die Bundesliga wieder spannender und attraktiver zu machen - jetzt wissen wir, wie´s Dein neuer Wurstverkäufer gemeint hat. Spannend wird´s jetzt für alle - gegen den Abstieg!!!", schrieb eine Nutzerin. Vor allem aber wird Hoeneß' Steueraffäre thematisiert. „Götze für 37 Mio zu den Bayern, Hoeneß für 6 Mio zur JVA München“, hieß ein viel zitierter Witz bei Twitter. "Uli Hoeneß hat den Götze PRIVAT gezahlt (um ihn von der Steuer abzusetzen)!!", twitterte Komiker Oliver Pocher. Auch der Zeitpunkt der Verkündung des Transfers durch die Bild-Zeitung gab Anlass für Spekulationen: "Krisenkommunikation à la Bayern. "He Bild, wir geben Euch einen absoluten Hammer und Ihr lasst den Ulli in Ruhe, ja?"", lautete ein Twitter-Eintrag. Und eine am Ende eine gewagte Prognose: "Morgen wird Großkreutz wegen eines brutalen Fouls von Platz gestellt. An Götze."

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