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Fanmeile Ku'damm: "So sehen Sieger aus, schala-lalala"

Schon Minuten nach dem Abpfiff brach der Verkehr in der Innenstadt zusammen und die Party ging los. Der Kurfürstendamm wurde zur Fanmeile und noch weiträumiger abgesperrt als bei allen vorherigen Spielen. Der Autokorso fand nebenan statt.

Die Polizei hatte den Ku’damm diesmal noch weiträumiger für den Verkehr gesperrt, so dass sich der Autokorso auf die parallele Lietzenburger Straße verlagerte. Es war das erste Mal, dass die motorisierte Freudenkolonne überwiegend schwarz-rot-gold beflaggt war. Jetzt taten die Deutschen, was sie bei dieser EM vorwiegend bei den Türken gesehen hatten, hingen aus den Seitenfenstern, standen in Cabrios, schwenkten Fahnen.

Vor dem Bahnhof Zoo war der Verkehr schon Minuten nach dem Abpfiff zusammengebrochen, weil die Leute sich einfach zum Siegestanz auf den Straßen versammelt hatten. Vor dem Neuen Kranzler-Eck lautete das Lied des Abends: „So sehen Sieger aus, schala-lalala.“ Auch ein paar versprengte Türkei-Fans sangen mit. Gute Verlierer; von Aggression keine Spur. Ein ausländischer Jugendlicher forderte einen herumstehenden Radler mit deutsch beflaggtem Fahrrad zur Party auf: „Hey, feiern, feiern!“ Die meisten brauchten solche Ratschläge aber nicht – oder hätten sie im Getöse der Böller ohnehin nicht gehört.

Mittendrin stand die Polizei mit einem Kamerawagen und versuchte, den Überblick zu behalten. Die Bilder wurden nach Auskunft eines Beamten direkt an die Einsatzzentrale gefunkt, die so zumindest erahnen konnte, wo noch ein Durchkommen war und wo nicht mehr. Nach dem Viertelfinalspiel am Freitag war das Chaos noch größer geworden, weil einige Türkei-Fans die Polizeiabsperrungen kurzerhand über den Breitscheidplatz umfahren hatten.

Und während zwischen Breitscheidplatz und Kranzlereck lautstark die Party tobte, dämmern die Seitenstraßen friedlich der Nacht entgegen. (CD/obs)

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