zum Hauptinhalt
Unter Herthanern: Michael Preetz stellt sich bei "Hertha im Dialog" den Fragen der Fans

© dpa

Fans und Vorstand im Gespräch: Was bringt der Hertha-Dialog?

Hertha stellt sich zur Stunde im Rahmen der Veranstaltung "Hertha im Dialog" den Fragen der Fans. Wir haben vorher nachgefragt: Was halten Fans von der offenen Runde?

Die Einwände gegen die Diskussionsveranstaltung „Hertha im Dialog“ nahm der Veranstalter selbst vorweg: Es werde ja oft so gesehen, sagte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer am Mittwoch vor Pressevertretern, „als sei das ein Beruhigungspflaster vor der Mitgliederversammlung“. Ein Einwand, den Gegenbauer auf keinen Fall gelten lassen wollte: Wenn am heutigen Donnerstagabend (seit 19 Uhr, Palais am Funkturm), fünf Tage vor der offiziellen Mitgliederversammlung, zum Dialog geladen wird, gehe es vielmehr darum, eine Möglichkeit für engagierte Anhänger zu schaffen, Fragen zu stellen, „ohne sämtliche Formalien einer Mitgliederversammlung“ berücksichtigen zu müssen.

In der Fan- und Mitgliederszene gehen die Meinungen über den offenen Dialog indes weit auseinander. Steffen Toll vom Förderkreis Ostkurve hält denkbar wenig von der Veranstaltung. Mehr noch: „Es kommt vor jeder Hertha im Dialog-Veranstaltung die Frage nach einem Boykott auf“, sagt Toll über die Stimmung unter den Fans. Man sei skeptisch, ob der Dialog nicht allein den Hertha-Verantwortlichen dazu diene, möglichen Angriffen bis zur Mitgliederversammlung „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen. Für den Förderkreis ist klar: „Es soll halt erst am Tag der Tage alles auf den Tisch.“ Hingehen will er aber trotzdem: „Es werden natürlich einige Vertreter von uns da sein und alles aufsaugen, was dort besprochen wird.“ Man werde sich aber nicht zu Wort melden.

Manfred Sangel von der Radiosendung Hertha-Echo auf „Berlin 88,4“ ist weniger abweisend: „Ich habe mit vielen Fans gesprochen und die Meinung über ,Hertha im Dialog’ ist überwiegend positiv“, so Sangel. Der Dialog sei eben nicht nur dafür da, dass bei der Mitgliederversammlung Ruhe herrsche. Besonders wichtige Themen könnten – für den größeren Nachdruck – auf beiden Veranstaltungen angesprochen werden. Eine Einschätzung, die auch Detlef Kurth vom Hertha-Fanclub „Cultura Hertha BSC“ teilt: „Sinn hat die Veranstaltung in jedem Fall.“ Es gebe schließlich genug wichtige Themen, die im Rahmen des Dialogs auf die Tagesordnung gebracht werden müssten: „Wir wollen klar wissen: Wie geht es sportlich weiter? Wie ist die finanzielle Situation des Vereins? Was wird aus unseren Talenten?“

Allerdings sieht Kurth im Dialog nur einen Anfang. „Es ist bisher überhaupt nicht transparent, wie der Verein bei seinen grundlegenden Entscheidungen vorgeht,“ sagt er. Grundsätzliche Beschlüsse von Präsidium und Management müssten auch abseits des halbjährlichen Dialogs stärker vor den Fans begründet werden. „Dass wir zum Beispiel noch vor der Mitgliederversammlung einen neuen Trainer vor die Nase gesetzt bekommen, geht eigentlich gar nicht.“ Auch darüber wird heute Abend zu sprechen sein.

Zur Startseite