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Nürnberg Cottbus

© dpa

Fast abgestiegen: Cottbus verliert gegen Nürnberg 0:3

Im eigenen Stadion unterliegt Energie Cottbus deutlich gegen den 1. FC Nürnberg und zeigte Zeichen von Resignation. Ohne eine Sensation im Rückspiel am Sonntag steigt Cottbus in die Zweite Liga ab.

Von Katrin Schulze

Es war eine Bühne, wie sie dem FC Energie Cottbus nur selten geboten wird. In 77 Länder wurde die gestrige Partie gegen den Zweitligadritten 1. FC Nürnberg übertragen. Und auch die Cottbuser selbst konnten sich dem Reiz der wiederbelebten Relegationsspiele nicht entziehen: Innerhalb nur weniger Stunden waren die Tickets für den Kampf um den Platz in der Fußball-Bundesliga vergriffen. Die vermehrte Aufmerksamkeit wussten die Cottbuser allerdings nicht zu nutzen: Gegen clever aufspielende Nürnberger verloren sie 0:3 (0:1). Die Aussichten für das Rückspiel am Sonntag könnten kaum schlechter sein.

Seit Jahren gestalten die Cottbuser den Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt spannend – und gingen am Ende oft siegreich aus ihm hervor. „Wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, sind wir am stärksten“, hatte Kapitän Timo Rost vor dem Spiel gesagt. Es klang nach dem Abpfiff wie Hohn, denn das vermeintliche Können enthielten die Cottbuser den 22 500 Zuschauern im Stadion der Freundschaft weitgehend vor. Und das, obwohl Trainer Bojan Prasnikar dieselbe Elf auf den Platz schickte, die Bayer Leverkusen am letzten Bundesliga-Spieltag mit 3:0 besiegt hatte. Anstatt sich auf ihre Defensivqualitäten zu verlassen, bestimmten die Cottbuser anfangs die Partie – ihre Verteidigungsstrategie lautete Angriff. So kam Jiayi Shao schon in der siebten Minute zur ersten großen Gelegenheit, seinen strammen Schuss lenkte der souveräne Nürnberger Torhüter Raphael Schäfer jedoch über das Tor.

Die Gäste machten es besser, gleich die zweite Möglichkeit verwandelten die Franken. Dabei erhielten sie jedoch freundliche Unterstützung von Ivan Radeljic, der den Schuss von Isaac Boakye unhaltbar für Energies Torwart Gerhard Tremmel abfälschte. Ein Schock für Energie, von dem sich das Team nicht mehr erholte. Zwar hatten die Cottbuser noch in der ersten Hälfte gute Gelegenheiten durch einen Freistoß von Ervin Skela und einen Kopfball von Shao, nach der Pause wirkten sie jedoch völlig verloren. „Wir haben in der zweiten Halbzeit viel falsch gemacht“, sagte Prasnikar.

Anders die Gäste, die nun selbstbewusst aufspielten: Christian Eigler hob den Ball über Tremmel hinweg zum 2:0. Das ließ die anfangs lautstarken Anhänger von Energie endgültig verstummen. Und die Gastgeber resignieren, denn danach rannten sie mut- und konzeptionslos an. Und wurden dafür ein weiteres Mal bestraft: Als Boakye kurz vor Schluss das 3:0 für Nürnberg erzielte, fiel den Fans von Energie nur noch eines ein: „Wir haben die Schnauze voll.“

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