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Wir sind wieder da! Der von einer Schulterverletzung genesene Fabian Wiede steht für die neue Angriffslust der Füchse.

© Imago/Contrast

Fast alle fit gegen Ribnica: Frühlingserwachen bei den Füchsen

Pünktlich zum Saison-Endspurt finden die Füchse zu voller Personal- und Leistungsstärke. Heute können sie im EHF-Pokal den Gruppensieg perfekt machen.

Wenn es noch eines Beweis bedurfte, wer oder was zuletzt alles gefehlt hat, dann erbrachte ihn Fabian Wiede. Im Heimspiel der Füchse Berlin gegen die HSG Wetzlar lief die 45. Minute, als sich der Rückraumspieler am Mittwochabend tief in der eigenen Hälfte den Ball schnappte. Wiede stürmte entschlossen über die Mittellinie Richtung gegnerisches Tor, er schaute kurz nach links, dann nach rechts, und weil weit und breit kein freier Mann zu finden war, stieg Wiede einfach hoch und jagte den Ball zum 19:18 in den Winkel. Damit kippte auch ein bis dahin enges Spiel zu Gunsten der Füchse, und die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle staunten nicht schlecht: Was für ein Hammer! So einen linken Arm wie den von Fabian Wiede gibt es eben nur ganz selten im deutschen Handball.

Umso glücklicher sind sie bei den Füchsen, dass sie in Zukunft wieder auf die Fähigkeiten des Nationalspielers bauen dürfen, auch am Sonntag im vorletzten Gruppenspiel des EHF-Pokals gegen die Slowenen aus Ribnica (17 Uhr, Max-Schmeling-Halle). Viereinhalb Monate hat Wiede wegen eines Muskelrisses in der Schulter ausgesetzt, nun ist er pünktlich zum Saisonendspurt wieder zurück – genau wie viele andere Leistungsträger im Berliner Kader, die mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Phasenweise saß – bei allem Respekt vor den Ergänzungsspielern – mehr sportliche Qualität auf der Ehrentribüne als auf der Ersatzbank der Füchse.

Ein Punkt fehlt noch zum Gruppensieg im EHF-Pokal

Neben Wiede haben unlängst auch Kreisläufer Kresimir Kozina sowie der norwegische Nationalspieler Kent Robin Tönnesen ihre Verletzungen auskuriert, nur Routinier Drago Vukovic ist auf unbestimmte Zeit weiter zum Zuschauen gezwungen. „Ich glaube, dass wir für den Rest der Saison noch viel von unserer Mannschaft erwarten dürfen“, sagt Trainer Velimir Petkovic. „Wir haben uns gefunden, sind richtig gut drauf und freuen uns über die Rückkehrer.“ Es gibt ja auch noch einiges zu gewinnen bis Mitte Juni: In der Bundesliga liegen die Berliner nur einen Punkt hinter dem THW Kiel, der so verwundbar wirkt wie seit Jahren nicht mehr. Tabellenplatz drei, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, ist also in Reichweite, zumal das direkte Duell beider Klubs noch aussteht. Und im EHF-Cup benötigen die Füchse nur noch einen Punkt, um als Gruppensieger ins Viertelfinale einzuziehen – vermutlich eine Formsache bei noch zwei ausstehenden Begegnungen.

„Ein Sieg gegen Ribnica würde uns in vielerlei Hinsicht helfen“, sagt Petkovic. Dann könnten die Berliner am kommenden Samstag nämlich ganz entspannt zum letzten – und gegebenenfalls bedeutungslosen – Gruppenspiel nach Saint-Raphael reisen. Für Petkovic hätte das wiederum den unschätzbaren Vorteil, einigen Profis eine Auszeit geben zu können. „Paul Drux kann zum Beispiel eine Pause gebrauchen“, sagt Petkovic, „im Moment ist er ziemlich platt.“ Drux wirkt nach einem Jahr mit schwerer Schulterverletzung, der Olympia-Teilnahme sowie der Weltmeisterschaft in den Knochen seit Wochen überspielt. „Für die Schlussphase der Saison brauchen wir frische Kräfte und einen Paul Drux in Topform“, sagt Petkovic, „ich hoffe, dass wir das hinbekommen.“

Der ehemalige Berliner Kapitän Torsten Laen, heute angestellt beim EHF-Gruppengegner GOG Handbold, hat bereits vor ein paar Wochen eine Prognose gewagt, was bei vollzähliger Anwesenheit des Füchse-Kaders zu erwarten ist. „Wenn alle fit sind und das Frühjahr kommt, werden sie verdammt schwer zu schlagen sein“, sagte Laen. Fit sind mittlerweile fast alle Spieler – und ein Blick aus dem Fenster lässt ja auch den Schluss zu, dass der Frühling unmittelbar vor der Tür steht.

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