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© AFP

Faustschlag: Dänemarks Polizei will Poulsen anklagen

Dem dänischen Nationalspieler Poulsen droht nach seinem Faustschlag im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden eine Gefängnisstrafe. Man wolle an Poulsen "ein Exempel statuieren", hieß es.

Kopenhagen - Die dänische Polizei hat sich für eine Anklageerhebung gegen Nationalspieler Christian Poulsen nach dem Faustschlag im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden ausgesprochen. Der Kopenhagener Polizeisprecher Flemming Steen Munch sagte in der Zeitung "24 Timer", es sei "an der Zeit, ein Exempel zu statuieren".

Der 27-jährige Ex-Schalker und jetzige Mittelfeldspieler beim FC Sevilla hatte am Samstag eine Minute vor Abpfiff des hochdramatischen Spiels in Kopenhagen beim Stand von 3:3 seinem schwedischen Gegenspieler Markus Rosenberg (Werder Bremen) im eigenen Strafraum mit der Faust in den Magen geschlagen. Der deutsche Schiedsrichter Herbert Fandel stellte Poulsen vom Platz und gab Elfmeter für Schweden. Als ein Zuschauer ihn auf dem Platz attackierte, brach er die Partie ab.

Ein Monat Haft ohne Bewährung?

Munch sagte dazu, Poulsens Faustschlag könne nach dem dänischen Strafgesetzbuch zu einer Strafe von einem Monat Haft ohne Bewährung führen. "Gewalt auf dem Fußballplatz wird fast als normal akzeptiert, aber das darf nicht sein", meinte der Polizeisprecher. Er reagierte damit auf die zuvor eingegangene Anzeige eines Dänen gegen Poulsen. Munch erklärte, aus polizeilicher Sicht sei der "voll überlegte Schlag" des Spielers viel schlimmer als der folgende Sturmlauf des Zuschauers auf den Platz, bei dem er den Schiedsrichter nur geschubst habe.

Poulsen selbst wollte sich zu der Anzeige und dem Polizeikommentar nicht äußern. Er hatte sich für den Faustschlag entschuldigt und die Aktion als "größte Dummheit meines ganzen Lebens" bezeichnet. Nach dem Spielabbruch muss Dänemark mit der Wertung des Spiels als 0:3-Niederlage durch die Uefa rechnen. Damit sinken die Chancen auf eine Qualifikation zum EM-Turnier 2008 fast auf den Nullpunkt.

Nationaltrainer Morten Olsen flog mit seiner Elf zum Mittwoch anstehenden Qualifikationsspiel gegen Lettland ohne Poulsen nach Riga. Er kündigte an, Spieler bei ähnlichen Verfehlungen in Zukunft bis zum Auslaufen seines Vertrages 2010 von der Nationalmannschaft auszuschließen. Poulsen erklärte, er wolle weiter für Dänemark spielen und seinen Fehler "durch gute Leistungen" wieder gut machen.

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