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Oben bleiben. Unions Christian Stuff (am Ball) kann sich gegen Aues Najeh Braham behaupten. Foto: dpa

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Sport: Favoritenschreck Union

Der Berliner Zweitligist ringt Aufstiegsfavorit Erzgebirge Aue beim 0:0 einen Punkt ab

Holger Bahra sprintete nach dem Abpfiff auf den zertrampelten Rasen im Erzgebirgsstadion von Aue. Der Torwarttrainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union wollte nach dem torlosen Remis beim FC Erzgebirge Aue ganz schnell Torhüter Marcel Höttecke in die Arme schließen. Das Spiel ohne Gegentor bedeutete im Prinzip für alle Berliner ein Erfolgserlebnis, während die Gastgeber ein wenig enttäuscht wirkten. „Wir sind mit dem Punkt sehr zufrieden. Aue ist schließlich nicht irgendwer und eine sehr heimstarke Mannschaft“, sagte Höttecke. „Zum Schluss wurde es eine sehr hitzige Partie. Aber ich kann die Auer Fans nicht verstehen, dass sie Christian Stuff ausgepfiffen haben.“

Stuff schied vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit einer schweren Verletzung aus. „Das Schulter-Eck-Gelenk steht nach oben. Damit dürfte Christian Stuff zwei, drei Wochen ausfallen“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus, der sonst gut gelaunt die Heimreise antreten konnte. Nach den Siegen bei Hertha BSC (2:1) und dem MSV Duisburg (1:0) konnte Union zum dritten Mal hintereinander bei einem Aufstiegskandidaten punkten. „Bis auf wenige Situationen hatten wir das Spiel recht gut unter Kontrolle“, sagte Neuhaus. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann nach vorn nicht ganz so viel zustande gebracht.“

Vor 15 000 Zuschauern, darunter 3000 Anhänger aus Berlin, hatte der Erzgebirgler Rene Klingbeil die erste große Gelegenheit zur Führung. Doch sein Kopfball flog nach dem einzigen Fehlgriff von Unions Torhüter Höttecke nach vier Minuten über die Latte. Im Anschluss konnten die Berliner die Bemühungen der Sachsen erfolgreich eindämmen. Möglich wurde dies durch eine von Neuhaus ausgetüftelte 4-2-3-1-Taktik. Ahmed Madouni spielte wieder in der Innenverteidigung. Als einzige echte Spitze versuchte John Jairo Mosquera sein Glück. Vor der Abwehr liefen Dominic Peitz und Daniel Göhlert viele Bälle ab, Peitz allerdings in Hälfte zwei zulasten seiner zehnten Gelben Karte. Er fehlt am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC Augsburg.

Aber Peitz war nicht der Einzige, der sich vor allem in der zweiten Hälfte aufreiben musste. Die Auer drückten phasenweise mit Macht auf das erlösende 1:0. Doch Skerdilaid Curri zielte in der 53. Minute über das Tor, und Enrico Kern scheiterte zehn Minuten später am grandios parierenden Höttecke. „Es ist schwer, gegen so eine Mannschaft drei Punkte mitzunehmen. Insofern bin ich zufrieden, dass wir einen Punkt geholt haben“, sagte Unions Abwehrmann Ahmed Madouni.

In der Schlussphase aber wäre vielleicht sogar mehr für Union möglich gewesen. Die eingewechselten Björn Brunnemann und Halil Savran sorgten für Aufregung. Brunnemann schoss einmal über das Tor, und Savran fand in Torhüter Martin Männel seinen Meister. Zudem verfehlte ein Schuss von Stuff sieben Minuten vor Abpfiff das Tor. Am Ende konnten alle mit dem Unentschieden leben, selbst die im Aufstiegskampf befindlichen Auer. „Wir haben keine Konkurrenz“, sagte Aues Trainer Rico Schmitt. „Wir sind unser eigener Konkurrent.“

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