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Kapitän Andres Iniesta und seine Teamkollegen feiern den dritten Triumph bei der Klub-WM.

© dpa

FC Barcelona gewinnt Klub-WM: Keine Kirmes mit Lionel Messi und Neymar

Viele Europäer empfinden die Klub-WM als lästig. Doch mit wenigen Änderungen würde das Turnier schnell mehr Beachtung erhalten. Ein Kommentar.

Plötzlich waren sie geheilt. Lionel Messi hatte seine Nierenkolik überstanden und auch Neymar verspürte keinerlei Malaise mehr. Die beiden Ausnahmefußballer verhalfen ihrem FC Barcelona zu einem 3:0 im Finale der Klub-WM gegen River Plate aus Argentinien. Im Halbfinale gegen Guangzhou wurden sie noch geschont, aber gegen die beste Mannschaft Asiens reichte es ja auch so (3:0).

Gefühlt besteht die Klub-WM für den Sieger der Champions League nur aus einem Spiel. Ähnlich sieht es für den Gewinner der Copa Libertadores aus. Die Champions aus Südamerika und Europa standen sich seit 2005 in acht von zehn Endspielen gegenüber. Zu groß ist ihre Dominanz gegenüber den Vereinsmannschaften aus Asien, Afrika oder Ozeanien. Trotzdem handelt es sich bei der Klub-WM um keine Kirmesveranstaltung, wie es hierzulande oft heißt.

In Südeuropa, aber vor allem in Südamerika genießt der Wettbewerb hohes Ansehen. Aus Buenos Aires waren 15.000 River-Fans nach Japan geflogen, manche hatten für die Reise sogar Kredite aufgenommen. Barcelona schickte gegen River bis auf Torhüter Marc André Ter Stegen die selbe Elf aufs Feld wie im Finale der Champions League gegen Juventus Turin. Viele Europäer empfinden die Klub-WM wegen ihres aufgeblähten Teilnehmerfeldes als lästig – nicht zu Unrecht. Für den Wettbewerb wäre es besser, von vorneherein nur ein Spiel zwischen dem Sieger der Champions League und dem der Copa Libertadores anzusetzen – so wie es früher der Fall war.

Das mag politisch nicht korrekt erscheinen, hätte aber den Vorteil, dass die Klub-WM auch in Deutschland oder England sportlich ernster genommen wird.

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