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Der Neue aus Brasilien. Neymar.

© Reuters

FC Barcelona: Neymar - Star als Zuarbeiter?

Riesentalent Neymar wechselt zum FC Barcelona - eine Reaktion auf die Demütigung durch den FC Bayern im Halbfinale der Champions League. Doch es darf bezweifelt werden, dass der Neue aus Brasilien den Abstand zu den Bayern egalisiert, glaubt unser Autor.

Auf den ersten Blick kommt der Transfer wie eine gewaltige Kampfansage daher. Just in dem Moment, in dem Europa dem deutschen Fußball huldigt, verpflichtet der FC Barcelona das begehrteste Talent der ganzen Welt. Ein Jahr früher als geplant wechselt Neymar vom FC Santos nach Katalonien. Seine Ankunft ist eine Reaktion auf die Demütigung durch den FC Bayern, der Barça im Halbfinale der Champions League zwei Spiele lang vorführte.

Doch bei genauerer Betrachtung darf bezweifelt werden, dass der Neue aus Brasilien den Abstand zum FC Bayern egalisiert. Bisher hat Neymar seine Tricks ausschließlich in Brasilien gezeigt, wo es zwar technisch feiner, aber wesentlich körperloser zugeht als in Europa. Bei internationalen Vergleichen mit der Seleção enttäuschte Neymar häufig. Dazu kommt, dass der 21-Jährige über ein extrovertiertes Wesen verfügt. Bisher war er es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen.

Damit wird es in Barcelona vorbei sein. Das Spiel der Mannschaft ist auf eine Person zugeschnitten: Lionel Messi. Alle anderen sind hauptsächlich dafür vorgesehen, ihm zuzuarbeiten. Auch Neymar wird sich dem nicht entziehen können. Die Liste derer, die an der Vorgabe gescheitert sind, liest sich prominent: Samuel Eto’o, Zlatan Ibrahimovic, David Villa. Schwer vorzustellen, dass Neymar sich auf ewig fügt. Es heißt, Barcelonas Bosse hätten Lionel Messi gefragt, was er von einer Verpflichtung Neymars halte. Messi soll daraufhin seine Zustimmung gegeben haben. Gut möglich, dass diese Entscheidung Barcelona bald vor Probleme stellt.

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