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Sieg mit links.

© Reuters

FC Bayern bei der Klub-WM: Die volle Krönung

Nach dem Einzug ins Finale der Klub-WM steht der FC Bayern München vor dem fünften großen Titel 2013. "Dann sind wir die Mannschaft des Jahres auf der Welt", sagt Torhüter Manuel Neuer.

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß genossen nach dem Final-Einzug mit zufriedenen Mienen die große Gratulantenschar um Fifa-Präsident Joseph Blatter auf der Ehrentribüne. Auf dem Spielfeld nahm das Münchner Team den 49. Erfolg im 55. Pflichtspiel des Triumphjahres eher sachlich zur Kenntnis.

Eine rauschende Titelparty wollen die nimmersatten Bayern-Stars erst am Samstag nach dem WM-Endspiel feiern. „Dieses Finale ist eine vielleicht einzigartige Möglichkeit, das beste Team der Welt zu sein und diesen prestigeträchtigen Titel zu gewinnen“, sagte Trainer Pep Guardiola, der die Klub-WM schon zweimal mit dem FC Barcelona gewonnen hat. Nach dem 3:0 (2:0) über Asienmeister Guangzhou Evergrande fehlt den Münchnern noch ein Sieg, um weltweit auch offiziell als Nummer eins festzustehen.

„Dann sind wir die Mannschaft des Jahres auf der Welt“, sinnierte Nationaltorhüter Manuel Neuer schon einmal und würde sich gerne als Weltmeister fühlen. Wie auch Toni Kroos. „Das wäre die Krönung, kurz vor Weihnachten den Titel auch noch zu holen“, gestand der Mittelfeldspieler. „Es wäre wunderbar, wenn die Mannschaft diesen fünften Titel noch gewinnen könnte“, sagte Vorstandschef Rummenigge. Neben Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League hatten die Bayern Ende August Uefa-Cup-Sieger FC Chelsea im Elfmeterschießen bezwungen und damit auch den europäischen Supercup gewonnen.

Nach dem Jahr der Superlative glaubt niemand mehr ernsthaft daran, dass diese Über-Bayern überhaupt noch gestoppt werden können – auch nicht im Finale der Klub-WM. Der Endspielgegner wurde nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe zwischen Raja Casablanca und Atlético Mineiro ermittelt. „Man hat heute den Unterschied zwischen der stärksten Mannschaft der Welt und den anderen gesehen. Bayern spielt immer mit der Überlegenheit. Wir haben diese Übermacht nicht aufhalten können“, sagte Guangzhous Coach, der italienische Weltmeistertrainer Marcello Lippi.

72 zu 28 Prozent Ballbesitz, 27:2 Schüsse, 13:0 Torschüsse lautete die einseitige Bilanz einer Partie, bei der der Klassenunterschied phasenweise an ein Erstrunden-Match im DFB-Pokal erinnerte. „Ich glaube, sie würden sich höchstwahrscheinlich schwertun, in der Ersten Liga zu bleiben“, wertete Toni Kroos den Auftritt des tapfer kämpfenden, aber chancenlosen Asienmeisters. „Bayern hat Evergrande die Welt vorgeführt“, räumte auch das in China populäre Sportportal „sina.com“ ein. „Bayern München hat den in Asien unbesiegbaren Klub mit Leichtigkeit nach dem gleichen Minimum-Standard besiegt, mit dem Guangzhou die chinesische Liga überrollt hatte.“

Nach gut 250 Kilometern und „ein paar Stunden mit dem Bus“, wie Philipp Lahm sagte, ist im Finalort Marrakesch am Donnerstag aber erst einmal ein Tag Pause für die dauerbelasteten Profis geplant. Mit Freundschafts- und Länderspielen kommen viele Bayern-Spieler auf gut und gerne 70 Partien. „Keine Sache von Müdigkeit, jeder will diesen Titel“, schob Lahm die Gedanken an die Strapazen schnell beiseite. Kraft gespart, da war sich Matthias Sammer sicher, habe gegen die Chinesen aber keiner. „Ich glaube, dass auch so ein Spiel an die Substanz geht und dass man sich in so einem Spiel nicht schonen kann“, erklärte der Sportvorstand.

Sammer atmete auch durch, dass das Worst-Case-Szenario eine Woche vor Heiligabend nicht eintrat. „Stellen Sie sich mal vor, wir hätten nicht gewonnen und würden jetzt in Marrakesch Platz drei anstreben. Das wäre natürlich eine Katastrophe“, meinte er. „Wir sind zufrieden, wir sind happy, bereiten uns jetzt gut vor und wollen das Finale gewinnen. Ich meine Klub-Weltmeister, klingt schon gut. Aber erst mal müssen wir es werden.“ Zweifel am fünften Titel 2013 gibt es bei den Bayern aber kaum. (dpa)

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