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Der läuft schon wieder gut. Frank Ribéry nach seinem Tor zum 1:0 gegen Eintracht Frankfurt.

© dpa/Haase

FC Bayern - Benfica Lissabon: Franck Ribéry - fast wieder so gut wie früher

Franck Ribéry ist für den FC Bayern immer noch wichtig – auch heute im Viertelfinale der Champions League gegen Benfica Lissabon.

Es ist ja nochmal gut gegangen, aber die schlechte Erinnerung daran ist in diesen Tagen trotzdem wieder sehr präsent. Vor einem Jahr reiste der FC Bayern im Viertelfinale der Champions Leage als hoher Favorit zum FC Porto. Dann führten die Portugiesen nach zehn Minuten 2:0, am Ende stand es 3:1. Im Rückspiel eine Woche später korrigierten die Münchner mit einem 6:1 das Resultat und zogen doch noch triumphal ins Halbfinale der Champions League ein.

Vor dem Viertelfinal-Hinspiel an diesem Dienstag in der Münchner Arena (20.45 Uhr, live bei Sky) erinnert einiges an das vergangene Jahr: Auch Benfica Lissabon gilt nicht als großer Stolperstein. „Es wird ein schwereres Spiel, als es der eine oder andere annimmt“, warnt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. „Das Porto-Spiel ist eine Warnung.“ Denn den Münchnern fehlt auch in dieser Rückrunde meist die ganz große Überzeugung, der Hunger auf Tore und die spürbare Lust, bis zum Abpfiff anzugreifen.

Immerhin ist die personelle Situation etwas entspannter als vor zwölf Monaten, vor allem in der Offensive, da fehlt lediglich Arjen Robben. Trainer Pep Guardiola hat so viele Variationsmöglichkeiten, dass Mario Götze wohl wieder nur auf der Bank sitzen wird – trotz seines guten Auftritts am Samstag gegen Frankfurt. Franck Ribéry muss sich dagegen wohl keine Gedanken machen, ob er spielen darf. Der Franzose war am Samstag gegen Frankfurt der einzige, der Lust an der Pflichtaufgabe zu verspüren schien, und das nicht nur wegen seines artistischen Tores, seines 100. Pflichtspieltreffers für den FC Bayern im 300. Spiel.

Ribérys Hang zum Schabernack täuscht darüber hinweg, dass er ein ernsthafter Profi ist

Zehn Monate mit einer kurzen Unterbrechung hatte er wegen einer komplizierten Knöchelverletzung pausieren müssen. Seit Februar ist Ribéry zurück in der Mannschaft – und spielt fast wieder so gut wie früher. Trainer Pep Guardiola setzte ihn deshalb – im Gegensatz zu Götze – schnell auch in den entscheidenden Spielen ein. „Viele dachten nicht, dass ich so schnell mein Niveau erreichen kann“, sagt Ribéry. Er wird am Donnerstag 33 Jahre alt, in diesem Alter ist es nicht selbstverständlich, dass ein Spieler seine Gegner in Höchstgeschwindigkeit austrickst. Ribéry hat nichts von seinem Tempo eingebüßt, vor allem deshalb ist er noch immer so wichtig für die Bayern. Wenn die Gegner tief verteidigen, sagt Guardiola immer wieder, brauche man Spieler, die sich in Eins-gegen-eins-Situationen durchsetzen können. „Solange ich laufen kann, laufe ich“, sagt Ribéry selbst.

Sein Vertrag läuft 2017 aus, dass er gerne verlängern und seine Karriere in München beenden würde, hat er bereits ein paarmal angedeutet. „Ich bin hier zuhause“, sagt Ribéry, der vor neun Jahren zum deutschen Rekordmeister kam. „Der Verein und ich gehören zusammen.“ Und die Fans in München lieben ihn wie kaum einen Profi zuvor, der nicht aus den eigenen Reihen kam.

Ribérys Spaß am Fußball und sein Hang zum Schabernack täuschen darüber hinweg, dass er ein ernsthafter Profi ist. Ribéry arbeitete hart für sein Comeback, während auf seiner Position Neuzugang Douglas Costa für Furore sorgte. Die Bayern hatten den Brasilianer als Alternative auf der linken Seite geholte, zwischenzeitlich schien er Ribéry verdrängt zu haben. Der Franzose nahm die Herausforderung an, trainierte „zweimal am Tag privat“, wie er erzählte. Jetzt ist er zurück – und mit Costa kann er im Moment locker mithalten.

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