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FC Bayern: Hitzfeld plant bis Ende nächster Saison

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld will dem Rekordmeister vorerst nur bis Mitte 2008 dienen. Von Manager Hoeneß erwartet er die Verpflichtung von "eher sieben als sechs" neuen Spielern.

München - Trainer Ottmar Hitzfeld will den groß angekündigten Umbruch beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München einleiten und die Früchte der mühsamen Aufbauarbeit dann möglichlicherweise andere ernten lassen. "Ich habe vor, eigentlich nach dem Jahr aufzuhören", sagte Hitzfeld auf einer Veranstaltung des Presseclubs "O-Ton Süd" in München. Erst im April 2008 wolle Hitzfeld, der die Mannschaft im Winter vom entlassenen Felix Magath übernommen hatte und einen Kontrakt bis zum Ende der kommenden Saison hat, Gespräche über seinen Vertrag führen.

Der Druck auf die Verantwortlichen - wie Manager Uli Hoeneß - ist nach Ansicht von Hitzfeld beim Neuaufbau des Münchner Teams immens groß. "Uli weiß genau, jeder Spieler muss sitzen", sagte der 58-Jährige, der "eher sieben als sechs" Zugänge erwartet. "Der Stachel sitzt tief. Nach Ballack und Ze Roberto wurde nicht groß eingekauft." Der FC Bayern müsse wieder eine große Mannschaft mit attraktiven Namen präsentieren. Bislang wurde noch kein großer Name als Neuzugang bekannt gegeben - nur Hamit Altintop, Jan Schlaudraff und José Ernesto Sosa wurden als fix verkündet.

Hitzfeld will Deisler bei Bayern einbinden

Kritische Worte richtete Hitzfeld an die Adresse von Sebastian Deisler, zu dem er nach dessen Karriereende derzeit nicht in direktem Kontakt steht. "Er ist unterwegs auf einer Reise. Ich hoffe nach wie vor, dass er zu Bayern zurückkehrt. Nicht als Spieler, das kann ich mir nicht vorstellen, aber vielleicht als Jugendtrainer", sagte Deislers Ex-Coach. "Er kann in seinem Alter nicht nur reisen, er braucht einen Lebensinhalt."

Auch von Mehmet Scholl, der am Samstag seine lange Laufbahn beendet, gab es Kritik in Richtung Deisler. "Schade ist, dass er nie das Gefühl hatte, dass er irgendwas zurückgeben muss", sagte Scholl der "Sport-Bild". "Das hat nichts mit Krankheit oder Intelligenz zu tun. Das ist einfach Erziehung."

Kahn: Zurück auf die Erfolgsspur

Verabschiedet hat sich Hitzfeld angeblich von dem Wunsch, einen klassischen Spielmacher an die Säbener Straße zu holen. "Man braucht nicht unbedingt eine große Nummer zehn als Künstler", erklärte der zweimalige Champions-League-Sieger. "Es ist sinnvoller, dass man im Mittelfeld flexibler ist. Mit einer reinen Nummer zehn ist man leichter auszurechnen", sagte Hitzfeld.

Nach Ansicht von Hitzfeld hätte Bayern auch 2007 Meister werden können, "wenn auch die Spieler hungriger gewesen wären", sagte er. Seine Nummer eins für die neue Saison, Oliver Kahn, warnte schon jetzt vor dem fehlenden Titelhunger. "Wir haben auf jeden Fall eine Situation, in der wir aufpassen müssen. Es kann schnell aus einem Jahr ein längerer Zeitraum werden, in dem alles schwieriger läuft", sagte Kahn der "Sport-Bild". "Erfolg ist keine Geschichte, die sich automatisch ewig fortsetzen muss. Wir müssen sofort nächste Saison in die Erfolgsspur zurück."

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