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Bayern Münchens Thomas Müller feiert seine beiden Tore im Pokal gegen den VfL Wolfsburg.

© AFP

FC Bayern München siegt 3:1 beim VfL Wolfsburg: Erdrückende Dominanz

Der FC Bayern demontiert den Pokalverteidiger VfL Wolfsburg. Beim 3:0 ist schon zur Halbzeit alles klar.

Irgendwann wurde es Jerome Boateng zu bunt. Kurz vor der Halbzeit trabte der unterforderte Verteidiger des FC Bayern über die Mittellinie und leitete den Ball zum wiederholten Mal mit der Hacke weiter. Auch Boateng wollte in einem vermeintlichen DFB-Pokal-Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg zeigen, dass er zu nicht weniger Fußballkunst befähigt ist als die Münchner Offensivspieler, die einen lange Zeit einseitigen 3:1-Sieg herausschossen. Schon beim 3:0-Halbzeitstand war eigentlich klar, dass der Rekordpokalsieger das Achtelfinale erreicht und der Titelverteidiger in der zweiten Runde ausgeschieden ist.

Die Ränge waren trotz des Abendspiels unter der Woche gut gefüllt in der ausverkauften Wolfsburger Arena. Womöglich gab es ausnahmsweise keine Abendschicht in den angeschlossenen Werken oder es waren lediglich Bayern-Fans, die jubelnd die Räume nutzen, die ihnen die VfL-Fans auf den Rängen gelassen hatten.

„In der ersten Halbzeit war es ein sehr gutes Spiel von uns, ein überragendes Positionsspiel. Es macht einfach Spaß, so Fußball zu spielen. Im Moment ist es schwer, gegen uns zu spielen“, sagte Kapitän Philipp Lahm und betonte: „Die Mannschaft folgt dem Trainer, das weiß er auch. Man sieht die Handschrift des Trainers.“ So sah es auch Thomas Müller: „Es lief wie aus einem Guss. Wir hatten ganz wenige technische Fehler. So stellt man es sich vor.“ Enttäuscht war dagegen Wolfsburgs Manager Klaus Allofs: „In der ersten Halbzeit sind wir gar nicht ins Spiel gekommen. Da hätten wir auch mehr Tore kassieren können. Wir haben es den Bayern sehr leicht gemacht.“

Wolfsburg war sichtlich bemüht, einen Treffer von Robert Lewandowski zu verhindern

Bayerns Trainer Pep Guardiola ließ Vidal und Robben auf der Bank, den Wolfsburgern, bei denen der Ex-Gladbacher Max Kruse verletzt fehlte, wäre es vor Spielbeginn lieber gewesen, Robert Lewandowski wäre geschont worden. Der Pole hatte bekanntlich vor einigen Wochen eine nicht unerhebliche Anzahl an Toren in bemerkenswert kurzer Zeit erzielt. Die Gastgeber waren auch sichtlich darum bemüht, den Angreifer dieses Mal am Toreschießen zu hindern. Doch da standen leider auch noch andere Bayern-Angreifer auf dem Platz.

Nach fünf Minuten legte Lewandowski mit dem Rücken zum Tor den Ball zurück zu Thomas Müller, doch VfL-Torwart Diego Benaglio parierte dessen Schuss. Nach einer Viertelstunde war der Schweizer jedoch nicht dafür verantwortlich zu machen, dass Douglas Costa zwei Wolfsburger mit einem Haken stehen ließ und den Ball unter die Latte zimmerte. Nur fünf Minuten nach der Führung reklamierten die Wolfsburger dann vergeblich bei Schiedsrichter Knut Kircher. Lewandowski sollte Benaglio bei einem Schuss von Müller irritiert haben, aber da die Sturmspitze weder im Abseits stand noch den Ball berührte, zählte der Treffer zum 2:0 zu Recht.

Wolfsburg spielte eher wie ein Abstiegskandidat als wie ein ebenbürtiger Gegner

Da war das Spiel im Grunde bereits entschieden. Nicht nur die Art, wie Guardiola wie ein Derwisch durch seine Coaching-Zone tanzte, zeigte, wie ernst die Münchner das Spiel gegen ihren vermeintlichen Rivalen und Angstgegner nahmen. Zeitweise zeigte die Anzeigetafel 74 Prozent Ballbesitz für den FC Bayern, die Gastgeber schauten meist weit zurückgezogen zu wie ein unterlegener Abstiegskandidat und nicht wie ein ebenbürtiger Gegner. Allein, es half nichts. Das 3:0 sah aus wie eine Kopie des vorherigen Treffers. Wieder verwandelte Müller eine Flanke volley, erneut kam die Vorlage von Alaba, und traf zum 3:0.

Speziell die linke Seite der Münchner bekam der VfL nie in den Griff. Aber welche Seite hatte er schon im Griff? Die Münchner vergaben im zweiten Durchgang, in dem sie den Vorsprung sachgerecht verwalteten, weitere gute Gelegenheiten, Daniel Caligiuri scheiterte mit der ersten echten VfL-Chance einer Viertelstunde vor Schluss alleine an Manuel Neuer, ehe André Schürrle in der 90. Minute noch einen Treffer für das Ehrgefühl erzielte. Und immerhin erreichten die Wolfsburger das gesteckte Ziel, einen Treffer von Robert Lewandowksi zu verhindern.

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