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Lassen die bösen Bayern um Robert Lewandowski (l.) die Maske fallen und verzerren den Wettbewerb? Oder sollten sich die Abstiegskandidaten lieber an die eigene Nase fassen, statt das Team von Kapitän Philipp Lahm zu kritisieren ?

© dpa

FC Bayern München: Wettbewerbsverzerrung? Entscheidend ist 34 Mal

Ist es mittlerweile Wettbewerbsverzerrung, wenn der FC Bayern München verliert? Der Frust einiger Konkurrenten ist zwar verständlich, wirklich berechtigt ist er aber nicht, findet Sebastian Stier. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Stier

Wettbewerbsverzerrung ist ein hässliches Wort. Automatisch kreisen die Gedanken um das WM-Spiel von Deutschland gegen Österreich 1982, um Robert Hoyzer und Luciano Moggi, den ehemaligen Mogel-Manager von Juventus Turin.

Wettbewerbsverzerrung ist mittlerweile auch, wenn der FC Bayern München verliert. Die Münchner fegen seit drei Jahren so furios durch die Fußball-Bundesliga, dass jeder Niederlage scheinbar etwas Irreguläres anhaftet. Anders sind die Vorwürfe von Hannovers Manager Dirk Dufner und seinem Wolfsburger Kollegen Klaus Allofs nicht zu verstehen. Allofs sprach den Bayern wegen der jüngsten Niederlagen-Serie in der Bundesliga gar die Professionalität ab. Das geht dann doch zu weit. Zumal Pep Guardiola abgesehen von Philipp Lahm, Thiago und Thomas Müller in Freiburg seine derzeit bestmögliche Startformation aufstellte. Nur ist die momentan weit entfernt von der Form der Hinrunde. Es ist also nicht ganz auszuschließen, dass der SC Freiburg am Sonnabend einfach gut Fußball spielte und verdient gewann. Dufners Frust ist verständlich, wirklich berechtigt ist er nicht

Hannover 96 steckt nicht wegen dem FC Bayern im Abstiegskampf

Wer wie Hannover 96 von Januar bis Mitte Mai kein Spiel gewinnt, muss sich nicht wundern, in Abstiegsnöte zu geraten. Das liegt dann nicht am FC Bayern. Klar, ohne den Freiburger Sieg hätte Hannover am kommenden Wochenende ein Unentschieden gereicht im direkten Duell mit dem SC, um ganz sicher in der Bundesliga zu bleiben. Trotzdem: Dufners Mannschaft hat es noch in der eigenen Hand. Bleibt Freiburg drin, dann nicht nur, weil der FC Bayern vermeintlich drei Punkte hergeschenkt hat.

Hannover hätte beim Gastspiel in München (0:4) durchaus auch mutiger auftreten können. Schließlich weilten die Bayern wenige Tage zuvor bei ZSKA Moskau, wo es ein kräftezehrendes Spiel in der Champions League zu bestreiten galt. Im Laufe von 34 Spielen kommt jede Mannschaft mindestens einmal in den Genuss, auf einen Gegner zu treffen, der nicht im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte ist. Aufgrund von Europapokalreisen, wegen der Abstellung von Nationalspielern oder wegen eines DFB-Pokal-Spiels unter der Woche. Entscheidend ist, was sie daraus macht.

Mehr zum Affentanz im Abstiegskampf der Bundesliga finden Sie wie jeden Montag in unserem Bundesliga-Blog.

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