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FC Chelsea: Auch ein starker Ballack hilft nicht

Der FC Chelsea verliert erneut zu Hause – und regt sich über die Schiedsrichter auf. Auch in der Champions League schwächeln die Londoner.

London - Luiz Felipe Scolari war nach der 1:2-Heimniederlage seines FC Chelsea gegen den großen Lokalrivalen FC Arsenal nicht mehr zu bremsen. „Ich habe in dieser Saison in 15 Premier-League-Spielen, fünf Champions-League-Matches und diversen Pokalpartien nie etwas über die Schiedsrichter gesagt“, sagte Chelseas Trainer, „aber heute ist das anders. Ich will, dass sich Schieds- und Linienrichter die Aufzeichnung ansehen und ,Entschuldigung’ sagen.“ Nach der zweiten Heimniederlage der Saison war Scolari erbost darüber, dass die Unparteiischen den 1:1-Ausgleich durch Arsenals Stürmer Robin van Persie wegen klarer Abseitsstellung nicht aberkannten. Kurz danach machte der Niederländer die Überraschung perfekt, nachdem Chelsea im ersten Durchgang nach einem Eigentor von Arsenal-Verteidiger Johan Djourou in Führung gegangen war.

Die untypische Schiedsrichter-Klage des Coaches, der sich kurzzeitig sogar in Verschwörungstheorien verstieg und andeutete, die Unparteiischen hätten Arsenal vielleicht im Titelrennen halten wollen, deutet auf eine steigende Anspannung beim Klub von Michael Ballack hin. Immerhin zeigte sich Ballack gegen Arsenal deutlich verbessert, konnte aber in der letzten halben Stunde nicht die Impulse setzen, um die Partie für seine Mannschaft noch zu drehen.

Ungeachtet Ballacks steigender Form schwächeln die sonst so heimstarken Londonder – bis zur Niederlage gegen Liverpool Ende Oktober blieb Chelsea in 86 Liga-Spielen an der Stamford Bridge mehr als viereinhalb Jahre unschlagbar. In dieser Spielzeit ließ Chelsea nach den Unentschieden gegen Tottenham Hotspur und Newcastle United auf heimischem Platz nun dagegen schon zwölf Punkte liegen. Damit nicht genug: In der kommenden Woche muss das Team von Scolari in der Champions League gegen den rumänischen Meister Cluj sogar ums Weiterkommen bangen.

„Es stimmt, wir haben nicht gut gespielt“, räumte Scolari ein, „die letzten fünf Partien haben wir nicht gut gespielt. Wir schießen nicht oft genug aufs Tor, und das ist mein Fehler und der meiner Spieler.“ Nach vollmundigen Ankündigungen, unter anderem von Ballack, der Liverpool und Arsenal implizit Meisterqualitäten absprach, dürfte der Ton bei Chelsea nun etwas leiser werden. dpa

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