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Achter Abstieg: Die Spieler des 1. FC Nürnberg können es nicht fassen.

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Update

FC Schalke 04 - 1.FC Nürnberg 4:1: Nürnberg knackt den Rekord

Die Franken müssen zum achten Mal aus der Bundesliga absteigen - gegen Schalke begann die Partie gleich mit einem Schock.

Die Last einer ganzen, äußerst wellenförmig und mit vielen verletzten Spielern durchsetzten Saison fiel mit dem Schlusspfiff ab. Die Erleichterung der Spieler des FC Schalke 04 war deutlich sichtbar nach dem 4:1 (2:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Damit hat die Mannschaft von Trainer Jens Keller den dritten Platz und zum dritten Mal in Folge die direkte Champions-League-Teilnahme erreicht. Noch im Januar hätte mit dieser Entwicklung wohl niemand gerechnet. Mit 36 Punkten hat die Mannschaft zudem die beste Rückrunde in der Vereinsgeschichte gespielt.

Während der Ruhrgebietsklub sein gelungenes Bundesliga-Finale feierte und gleichzeitig mindestens rund 20 Millionen Euro aus dem internationalen Wettbewerb einplanen kann, ist an diesem Nachmittag in Gelsenkirchen der „worst case“ für die Franken eingetreten. Der Club stellte einen unliebsamen Rekord auf: Es ist der achte Abstieg der Nürnberger, die damit eine fragwürdige Bestmarke erreicht haben. Die siebte Niederlage in Folge, elf der letzten zwölf Partien gingen verloren – mit dieser erschütternden Bilanz konnte sich der Traditionsklub einfach nicht mehr in die Relegationsspiele retten.

Nürnberg nach Rückstand wie gelähmt

Die Schalker dominierten die Partie von der ersten Minute an. Die Nürnberger spielten äußerst defensiv, bauten in der eigenen Hälfte gleich zwei Abwehr-Viererketten auf. Doch ihre Anfälligkeit bei Standardsituationen zeigte sich nach sechs Minuten erneut. Nach einem Eckball köpfte Joel Matip bereits zur Führung für die Schalker ein. Dieser frühe Rückschlag machte sich nachhaltig bei den Nürnbergern bemerkbar.

Während die Schalker ihr Spiel nun routiniert hinter sich brachten, fand der Club nicht in die Partie. Nur einmal mussten die Schalker Mitte der ersten Hälfte zittern, als Martin Angha von der rechten Seite flankte und der Ball über Torhüter Ralf Fährmann hinweg gegen den Innenpfosten prallte und dann ins Feld zurück sprang. Dieser Zufall genügte aber nicht, um die Schalker in ihrer selbstbewussten Haltung zu verunsichern. Im Gegenteil. Die Partie blieb überaus einseitig, Schalke brauchte nicht mehr als eine konzentrierte Leistung, um sich mühelos in so gut wie allen Zweikämpfen durchzusetzen. Das 2:0 mit dem Halbzeitpfiff durch Roman Neustädter war dann auch lediglich die logische Konsequenz der Überlegenheit.

Kein Wille erkennbar

Von dem Willen, diese Partie als Sieger zu beenden, war bei den Club-Spielern zu keinem Zeitpunkt etwas zu sehen. Es war ein enttäuschender, mutloser und kaum ambitionierter Auftritt der Franken. Ihre letzte Chance schienen die Club-Spieler jedenfalls nicht ergreifen zu wollen – oder sie konnten schlicht nicht besser spielen. Ein Aufbäumen war auch im zweiten Durchgang nicht zu erkennen, die Mannschaft hatten keine weitere Torchance. Vielmehr hatte der Schalker Max Meyer noch eine große Möglichkeit, als er einen Konter mit einem Pfostenschuss abschloss.

Spätestens Mitte der zweiten Hälfte war auch der Wille des letzten Nürnberger Spielers gebrochen. Die rund 6000 mitgereisten Fans aus dem Frankenland hatten ihre ganz eigene Meinung zu der Leistung ihrer Mannschaft. Sie rollten während der Partie ein Transparent aus, das wenig Raum für Interpretationen ließ. „Manchmal hasst man das, was man doch liebt“, war darauf zu lesen. Julian Draxler erzielte 14 Minuten vor dem Ende das 3:0. Josip Drmic traf in der 90. Minute für Nürnberg, Obasi krönte die besondere Saison für sein Team im Gegenzug mit dem 4:1.

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