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Sport: Fechter Fiedler gewinnt den Weißen Bären

Berlin - Die Truppe unter dem Kuppelsaal gab alles. Aus den Boxen dröhnte Rock’n’Roll, auf der Planche traten acht Stepptänzerinnen auf, und hinter der Bühne hatte Jörg Fiedler nur einen Wunsch: Sie sollen zum Ende kommen, die Tänzerinnen, er wollte jetzt fechten.

Berlin - Die Truppe unter dem Kuppelsaal gab alles. Aus den Boxen dröhnte Rock’n’Roll, auf der Planche traten acht Stepptänzerinnen auf, und hinter der Bühne hatte Jörg Fiedler nur einen Wunsch: Sie sollen zum Ende kommen, die Tänzerinnen, er wollte jetzt fechten. Das Finale stand an, er würde um den Weißen Bären kämpfen, die Trophäe beim größten Degen-Fechtturnier der Welt. 20 Minuten später hatte der Europameister aus Leipzig das Turnier gewonnen. 13:4 besiegte er am Sonntag im historischen Kuppelsaal auf dem Olympiagelände in Berlin den Rumänen Adrian Pop.

Und Fiedler erreichte genau das, was er hatte erreichen wollen: Er hatte hochkonzentriert gefochten, er war nicht hektisch geworden, er hatte vor allem einmal schnell angegriffen und Pop damit unter Druck gesetzt. Berlin war für Fiedler als Motivationshilfe gedacht. Er hatte nur deshalb gemeldet, weil er Selbstvertrauen für die entscheidenden Weltcup-Turniere in Tallinn und Paris gewinnen wollte. Es geht schließlich um die Olympiaqualifikation. Im Moment ist Fiedler für London qualifiziert, „aber das Feld ist so eng, dass noch gar nichts sicher ist“.

Er hatte bei den letzten Weltcup-Turnieren schlecht gefochten, er war verunsichert. Und jetzt Berlin: Vizeweltmeister Bas Verwijlen aus den Niederlanden besiegt, Pop geschlagen. Gefechte, wie er sie sich gewünscht hatte. Gefechte auf einem Niveau, wie sie ihn in Paris und Tallinn erwarten. Und die Geschichte mit den Stepptänzerinnen, die meinte er ja nicht böse. Klar, er hatte gewartet, bis sie ihr Programm beendet hatten. „Andererseits, wenn man gar nichts macht, ist es ja auch langweilig.“ Frank Bachner

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