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Fedcup: Malek macht’s

Die deutschen Tennis-Frauen schlagen Japan im Fedcup mit 3:2. Größten Anteil am Erfolg hat die bislang nur wenig bekannte Tatjana Malek.

Tatjana Malek hat Deutschlands Tennis-Frauen mit einer Gala-Vorstellung zurück in die Weltgruppe geführt. Mit drei Siegen im Aufstiegsduell in Japan ließ die 19-Jährige das junge deutsche Fedcup-Team jubeln. „Ich bin völlig fertig und überglücklich“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner mit Freudentränen in den Augen, nachdem Malek im abschließenden Doppel am Sonntag an der Seite von Anna-Lena Grönefeld mit einem 6:3, 6:4-Sieg gegen Ayumi Morita und Rika Fujiwara den 3:2-Erfolg in Toyota perfekt gemacht hatte. „Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team. Es war absolut richtig, auf diese junge Mannschaft zu setzen.“

Vor allem die in der Weltrangliste auf Position 93 notierte Malek aus Bad Saulgau rechtfertigte das Vertrauen ihrer Teamchefin mit den beiden Einzelsiegen gegen Erika Takao und Ayuma Morita und machte damit auch das enttäuschende Auftreten der Fedcup-Debütantin Angelique Kerber (73.) wett. Die 19 Jahre alte Kielerin war von Rittner als Nummer eins nominiert worden, ging aber in ihren beiden Einzeln gegen Morita (156.) und Takao (146.) als Verliererin vom Platz. Malek dagegen baute ihre Fedcup-Bilanz auf 6:0 Siege aus.

Im Doppel zeigte sich dann auch die zuletzt formschwache Anna-Lena Grönefeld auf dem schnellen Teppichbelag nervenstark. „Unglaublich, wie sie bei diesem Spielstand in die Partie gegangen ist und sich als Führungsspielerin präsentiert hat“, sagte Rittner – und ließ im Überschwang der Gefühle gleich eine wahre Lobeshymne über ihr Sorgenkind folgen. „Hut ab – in ihr steckt ein wahrer Champion. Sie hat gezeigt, wie wichtig sie für das Team ist.“ Zuletzt hatte die 22-Jährige fast nur noch mit ihrer sportlichen Krise, dem Absturz auf Weltranglisten-Rang 140 und dem Psychokrieg mit ihrem früheren Trainer Rafael Font de Mora für Schlagzeilen gesorgt.

Nach dem verwandelten Matchball nach 72 Minuten fiel Grönefeld nacheinander Malek, Rittner und der gesamten Reisegruppe des DTB um den Hals. „Das ist einfach großartig“, sagte sie. „Es war schwierig für mich, ohne vorher Einzel gespielt zu haben, aber ich bin glücklich, dass auch ich meinen Beitrag leisten konnte.“ Ein Extra-Lob der Teamchefin gab es aber auch für die überragende Malek. „Sie hat zum richtigen Zeitpunkt ihr absolut bestes Tennis gezeigt. Sie ist eine Teamspielerin mit der nötigen Abgezocktheit“, sagte Rittner.

Im Viertelfinale der Weltgruppe im Februar 2008 wartet nun entweder einer der diesjährigen Halbfinalisten Italien, Frankreich, Russland, USA oder ein weiterer Aufsteiger aus der Weltgruppe II. „Das wird ganz schwer“, sagte Rittner. „Ich hoffe auf ein Heimspiel und darauf, dass wir die Klasse halten können. Mit diesem Teamgeist ist eine Überraschung möglich.“

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