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Feier-Marathon: Die Raserei geht für Vettel weiter

Vettels Feiern führen ihn einmal quer durch Europa. Einem Blitzbesuch in seiner Heppenheimer Heimat musst er allerdings vorerst eine Absage erteilen.

Salzburg - Über seine tränenreichen Dankesworte konnte er verlegen schmunzeln, ernsthaft begriffen hat Sebastian Vettel seinen sensationellen Triumph auch zwei Tage danach immer noch nicht. „Ich hatte noch nicht viel Zeit nachzudenken“, sagte der neue Formel-1-Weltmeister am Dienstag auf dem Flughafen Salzburg. „Es ist Vettel-Mania hier. Und er hat es verdient“, sagte sein geschlagener Teamkollege Mark Webber.

Sichtlich geschafft und mit müden Augen vom Feier-Grand-Prix musste Vettel einem Besuch in seiner Heppenheimer Heimat vorerst eine Absage erteilen. Die Zeit ist einfach zu knapp geworden. „Es ist ziemlich viel zu tun“, erklärte er. Draußen wartete schon die Maschine gen Milton Keynes, wo ihn die Mitarbeiter der Formel-1-Schmiede von Red Bull erwarteten.

Die Raserei geht also weiter. „In den vergangenen Stunden haben die Räder nicht aufgehört, sich zu drehen“, sagte er, nachdem er der Medienschar wohlerzogen und mit breitem Grinsen zur Begrüßung erstmal „Morgen“ gesagt hatte.

Als man ihm am Abend beim hauseigenen Red-Bull-Sender Servus TV vorspielte, wie er sich mit ziemlich piepsiger Stimme und überwältigt von seinen Gefühlen beim Team bedankt hatte, sagte er: „Das hätte nicht sein müssen.“ Er habe sich angehört „wie ein kleines Mädchen“. Gott sei Dank habe er einen Helm aufgehabt. Dass in praktisch allen Zeitungen am nächsten Morgen sein Gesicht abgedruckt gewesen war, habe ihn aber schon stolz gemacht, gab er zu.

Selbst die Missstimmungen mit Mark Webber sind aus der praktisch heilen Vettel-Welt geschafft. Der Australier war nach dem Titelgewinn zu Vettel gekommen, beide redeten über das, was hinter ihnen lag. Vettel sagte: „Ich denke, die Aussprache und die Zeit nach dem Rennen war gut für beide von uns.“

Richtig abschalten kann Vettel erst am Freitag. Dann kehrt er an die Stätte seines großen Triumphs zurück, um in Abu Dhabi die neuen Pirelli-Reifen für die nächste Saison zu testen. „Im Cockpit kann ich dann auch mal nachdenken“, sagte Vettel in Salzburg, „da ist es ein bisschen ruhiger als hier.“ dpa

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